Social Commerce 2024: Chancen, Trends und Erfolgsfaktoren für Unternehmen
Social Commerce ist längst mehr als nur ein Trend – er hat sich in der breiten Konsument:innen-Masse etabliert. Laut dem aktuellen KPMG Consumer Barometer 01/2024 haben über 70 % der Befragten schon einmal ein Produkt über Social-Commerce-Kanäle gekauft, nur 13 % lehnen diese Kaufmethode ab. In Zeiten von Inflation und Kaufzurückhaltung bietet Social Commerce Unternehmen die Chance, durch authentische Kommunikation und smarte Kanäle neue Impulse im Verkauf zu setzen.
Doch was macht Social Commerce so wirkungsvoll? Welche Kanäle funktionieren besonders gut? Und wie sollten Marken ihre Botschaften gestalten, um Vertrauen und Kaufbereitschaft zu steigern?
Was ist Social Commerce – und warum ist er so relevant?
Social Commerce beschreibt den Kauf von Produkten direkt über „soziale“ Online-Kanäle – etwa Instagram, TikTok, YouTube, Live-Shopping, Virtual Reality oder Online-Games. Der große Vorteil: Konsument:innen erleben Produktinformationen in einem persönlichen, oft interaktiven Kontext – und können den Kauf häufig direkt im Kanal abschließen.
Mit 87 % potenziellen Nutzer:innen ist Social Commerce in Deutschland ein echtes Massenphänomen. Besonders kaufaffin sind die sogenannten „Lover“ – eine jüngere, einkommensstarke Zielgruppe, die Wert auf Community-Interaktion legt.

Die wichtigsten Social-Commerce-Kanäle 2024
Laut KPMG bleibt die Unternehmenswebsite ein zentrales Element – als digitale Visitenkarte, die Emotion und Information vereint. Daneben sind soziale Medien wie Facebook, Instagram und YouTube entscheidend für Reichweite und Kaufimpulse.
Spannend für die Zukunft: TikTok, Live-Video-Shopping, Virtual Reality und In-Game-Commerce gewinnen rasant an Bedeutung, auch wenn sie aktuell noch Nischen bedienen.
Erfolgreiche Social-Commerce-Botschaften: Mischung aus Herz und Verstand
Der Schlüssel zum Erfolg liegt in der Kombination aus emotionalen und rationalen Botschaften. Konsument:innen wollen zwar Inspiration, aber auch klare Fakten wie Preise, Produktinformationen und Serviceleistungen.
Vertrauen spielt dabei eine zentrale Rolle: Am glaubwürdigsten wirken Empfehlungen von Freund:innen, Familie, Expert:innen oder verifizierten Käufer:innen. Unter den unternehmenseigenen Stimmen sind Mitarbeiter:innen effektiver als Influencer:innen.
Positive Effekte für Marken
Richtig eingesetzt, kann Social Commerce…
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die Markenwahrnehmung als authentisch und verantwortungsvoll steigern,
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die Kundenzufriedenheit erhöhen,
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die Retourenquote senken,
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und Spontankäufe anregen – ganze 63 % der Social-Commerce-Käufe sind nicht geplant.
Besonders in einem gesättigten Markt ist das eine wertvolle Chance, neue Zielgruppen zu erreichen und bestehende Kunden enger an die Marke zu binden.
Fazit: Social Commerce jetzt strategisch angehen
Social Commerce ist kein „Nice-to-have“ mehr, sondern ein relevanter Vertriebskanal, der klassische E-Commerce-Schwächen wie fehlendes Vertrauen oder unzureichende Produktinformationen ausgleichen kann. Unternehmen, die jetzt in eine kanalübergreifende, authentische und gut strukturierte Social-Commerce-Strategie investieren, sichern sich nicht nur kurzfristige Umsatzchancen, sondern auch langfristige Kundenbindung.
✍️ Über die Autorin
Annalena Sommer ist Expertin für digitale Konsumtrends und Marktentwicklung. Mit einem interdisziplinären Hintergrund in Psychologie, Nachhaltigkeitswissenschaften und Marktforschung analysiert sie, wie Unternehmen Konsumentenbedürfnisse im digitalen Raum verstehen und erfolgreich umsetzen können.