Eat the Frog: Besseres Zeitmanagement
Ein neuer spannender Beitrag von der Karrierebibel:
Einen Frosch essen, um das eigene Zeitmanagement zu verbessern? Zum Glück muss nicht alles wörtlich genommen werden. Tatsächlich ist das Eat the Frog Prinzip im Zeitmanagement inzwischen weit verbreitet und erfreut sich großer Beliebtheit. Das liegt daran, dass Abhilfe bei einem großen und häufigen Problem bietet: Dem Ablenken, Aufschieben und letztlich auch dem Nichtstun. Mach ich später… Muss ja noch anderes erledigen… Es kam was dazwischen… Der Tag ist um, außer ein paar Kleinigkeiten nichts geschafft und Stress und Druck wachsen für die kommenden Tage weiter an. Um diesem Kreislauf zu entkommen, hilft vielleicht nur eins: Eat the Frog…
Was hat es mit dem Frosch auf sich? Und wie hängt die Amphibie mit dem Thema Zeitmanagement zusammen? Was zunächst etwas verwirrend klingen mag, hat einen sehr einfachen Hintergrund und ist auch in der simpel umzusetzen – zumindest theoretisch. Das Eat the Frog Prinzip geht auf den amerikanischen Author und Erfolgscoach Brian Tracy zurück, der seiner Idee sogar vor mehr als 15 Jahren ein ganzes Buch gewidmet hat.
Mit dem Tier hat das Ganze dabei nichts zu tun, sondern lediglich mit der Metapher, die darin steckt. Die Vorstellung, einen Frosch zu essen, ist für die meisten erst einmal abschreckend. Gemeint ist hier auch nicht eine Zubereitung, die als Delikatesse angesehen werden kann, sondern schlichtweg ein Frosch – schleimig und kaum appetitlich.
Tracy nutzt diesen Frosch als Bild für eine besonders unangenehme oder schwierige Aufgabe. So könnte es sich dabei beispielsweise um das Gespräch mit dem Chef handeln, vor dem Sie sich fürchten oder ein Anruf bei einem Kunden, dem Sie mitteilen müssen, dass die Deadline nicht eingehalten werden kann oder dass die erste Berechnung nicht mehr hinkommt und der Preis höher ausfallen wird.
Kurz: Eat the Frog beschäftigt sich mit all jenen Aufgaben, die Sie eigentlich lieber nicht erledigen wollen – und die Sie aus genau diesem Grund immer wieder aufschieben. Genau das ist jedoch der falsche Ansatz, denn besser ist es, den bildlichen Frosch gleich am Morgen zu essen, denn oftmals sind die unangenehmen Aufgaben auch besonders wichtig.
Eat the Frog first: Unangenehmes zuerst erledigen
Sie schieben unangenehme oder schwierige ToDos auf, erledigen nur Nebensächlichkeiten und widmen sich den Aufgaben, die Ihnen Spaß machen oder die schnell und großen Aufwand zu bewältigen sind. Es braucht nicht viel Vorstellungsvermögen, um zu verstehen, in welche Richtung sich diese Arbeitsweise und Einstellung entwickelt.
Natürlich sind Sie beschäftigt und anfangs kommen Sie damit noch ganz gut klar, doch wird es nicht lange dauern, bis sich die negativen Auswirkungenbemerkbar machen: Ein riesiger Berg an Aufgaben wird immer größer, anstatt bearbeitet zu werden, hinzu kommt der Zeitdruck im Nacken, da Sie zu viel Zeit verschwendet haben, in der Sie sich gedrückt haben und Ihre Motivation ist ebenfalls auf dem Tiefpunkt, wenn Sie nur an die unzähligen anstrengenden Aufgaben denken, die sich angehäuft haben.
Damit es nicht soweit kommen kann und Sie Ihr Zeitmanagement im Griff behalten, hat Brian Tracy einen entscheidenden Tipp: Eat the Frog first! Will heißen: Das erste, was Sie an einem Tag erledigen und in Angriff nehmen, sollte die schlimmste, schwierigste und wichtigste Aufgabe sein, die auf Ihrer Liste steht.
Ein scheinbar einfacher Ratschlag, der jedoch viele Vorteile mitbringt, wenn Sie es schaffen, ihn wirklich zu beherzigen:
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Sie haben die nötige Energie und Zeit
Eine Aufgabe, die Ihnen besonders große Mühe bereitet, aufwendig, schwierig und unangenehm ist, auf den Nachmittag oder Abend zu verschieben, entbehrt jeglicher Logik. Es ist zwar verständlich, dass Sie sich davor drücken und diese soweit es geht von sich weg schieben wollen, doch tun Sie sich damit keinen Gefallen.
Je länger der Tag dauert, desto weniger Kraft, Energie und auch Zeit werden Sie haben. Und mal ehrlich: Wenn Sie erschöpft sind, die Konzentration nachlässt und der Feierabend bereits in Sicht ist, werden Sie sich kaum aufraffen und endlich das Projekt angehen, auf das Sie keine Lust haben. -
Sie handeln nach Prioritäten
Sich mit all den kleinen, angenehmen und eher unwichtigen Dingen zu beschäftigen, sorgt dafür, dass Sie etwas zu tun haben – das bringt Ihnen jedoch kaum etwas, wenn die Prioritäten komplett unberücksichtigt bleiben. Wenn Sie nur Unwichtiges angehen, ist es nur eine Frage der Zeit, bis es zu Problemen kommt, weil dringende und wichtige Angelegenheiten keine Aufmerksamkeit bekommen haben.
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Sie schaffen überhaupt etwas
Leider hat es wohl jeder schon einmal erlebt: Sie haben sich Großes vorgenommen, den ganzen Tag durchgeplant, wollten produktiv sein und sind am Ende doch nur auf der Couch gelandet und haben eine Staffel Ihrer Lieblingsserie geguckt. Mit Eat the Frog können Sie jedoch sicher sein, dass Sie zumindest die wichtigste Sache erledigt haben.
So verhindern Sie, dass der Berg der unangenehmen, aber wichtigen Aufgaben weiter wächst. -
Sie fühlen sich besser
Sie wollen den Frosch, der noch auf Sie zukommt, vielleicht verdrängen, doch Sie haben es dennoch im Hinterkopf. Das kann sich schnell auf Ihre Laune auswirken, da Ihnen der Gedanke, was bisher alles liegen und unerledigt geblieben ist, regelrechte Magenschmerzen bereitet.
Halten Sie sich jedoch an die Eat the Frog Regel, haben Sie garantiert bessere Stimmung, weil Sie das größte Hindernis des Tages bereits früh aus dem Weg geräumt haben und durchaus auch ein wenig stolz auf sich selbst sein dürfen. -
Sie geben die Richtung für den Tag vor
Die gute Laune wirkt sich zusätzlich auch auf den gesamten weiteren Tag aus. Sobald Sie den Frosch hinter sich haben, können Sie motiviert und engagiert in den restlichen Tag starten. Schlimmer wird es auf keinen Fall mehr und die weiteren Aufgaben werden Ihnen wie ein Klacks vorkommen im Vergleich zu dem, was Sie schon geleistet haben.
So wirkt sich das Eat the Frog Prinzip auf das Zeitmanagement des gesamten Tages aus. Ihr Gehirn und Ihre gesamte Denkweise sind voll und ganz auf Arbeit ausgerichtet, weil Sie sich mit dem Frosch, der schwierigsten Aufgabe, beschäftigt haben und sich darauf eingestellt haben. Davon profitieren Sie auch in den kommenden Stunden und sind maximal leistungsbereit.
Das ist umso wichtiger, da sich auch das Gegenteil bemerkbar macht. Wenn Sie also nur Kleinigkeiten erledigen oder sich ablenken und der Freizeit widmen, schaltet Ihr Gehirn mehr und mehr ab und Sie können sich überhaupt nicht mehr aufraffen.
Eat the Frog: Tipps, um den Frosch zu essen
So einfach und einleuchtend das gesamte Konzept von Eat the Frog auch ist, so schwer tun sich viele damit, es tatsächlich in die Praxis umzusetzen und vor allem auch beizubehalten. Zu verlockend ist es, die alten Gewohnheiten beizubehalten und sich vor dem Unangenehmen und Schwierigen zu drücken, anstatt es gleich zu Beginn des Tages anzugehen.
Dafür braucht es vor allem eine große Portion Disziplin und auch den Wunsch, das eigene Zeitmanagement wirklich zu verbessern. Fehlt der eigene Wille, wird es Ihnen umso schwerer Fallen, den sprichwörtlichen Frosch zu essen und sich durch die durchaus anstrengende Herausforderung am Morgen zu kämpfen.
Um Ihnen zu helfen, die Eat the Frog Methode umzusetzen, haben wir zusätzlich ein paar Tipps:
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Erkennen Sie den Frosch
Lassen Sie sich nicht täuschen und reden Sie sich nicht ein, den Frosch schon gegessen zu haben, wenn Sie in Wahrheit nur irgendeine Aufgabe erledigt haben. Der Frosch ist für jeden Tag die eine Aufgabe, die besonders schwer und unangenehm für Sie ist. Manchmal kann es mehrere schwierige Projekte geben, doch gibt es immer den einen Frosch, der heraussticht.
Doch es gibt eine einfache Frage, mit der Sie den Frosch enttarnen, wenn Sie ehrlich antworten: Bei welcher Aufgabe würden Sie am liebsten prokrastinieren, sich mit etwas anderem beschäftigen und diese verschieben? Das, was Ihnen sofort in den Sinn kommt, ist genau passend für Eat the Frog. -
Essen Sie den Frosch in kleinen Portionen
Beim Eat the Frog geht es darum, die unliebsame Aufgabe als erstes zu erledigen – nicht den Frosch an einem Stück herunterzuschlingen. Vielleicht ist die Aufgabe schlichtweg zu groß und umfangreich, um diese innerhalb von einer Stunde zu bewältigen. Manchmal dauert es sogar bis zum Mittag oder länger.
Das sollte Sie jedoch nicht abhalten. Zerteilen Sie den Frosch einfach in kleinere Portionen und gehen Sie diesen Stück für Stück an. Entscheidend ist nur, dass Sie weitermachen und sich daran halten, die Aufgabe zu beenden, bevor Sie sich etwas anderem zuwenden. -
Dokumentieren Sie Ihre Leistung
Disziplin und Motivation sind wichtig, um Brian Tracys Idee vom Eat the Frog umsetzen zu können. Diesen können Sie ein wenig auf die Sprünge helfen, wenn Sie sich und auch anderen beweisen, dass Sie es wirklich geschafft haben und die schwierigste Aufgabe des Tages gemeistert ist. Erzählen Sie es Kollegen, Freunden oder auch dem Chef.
Schon eine kurze Anerkennung kann ausreichen, um sich für den nächsten Tag aufs Neue zu motivieren und am Ball zu bleiben. Zusätzlich können Sie eine Liste mit all den Fröschen erstellen, denen Sie sich in den kommenden Tagen stellen wollen und diese Stück für Stück durchstreichen. Es tut ungemein gut zu sehen, wie die Liste kleiner wird.