E-Commerce in Deutschland 2025: Marktplätze als Wachstumsmotor

E-Commerce in Deutschland 2025: Marktplätze als Wachstumsmotor

Nach zwei Jahren rückläufiger Umsätze verzeichnet der deutsche E-Commerce im Jahr 2024 erstmals wieder ein Wachstum. Laut dem Bundesverband E-Commerce und Versandhandel Deutschland e.V. (bevh) stieg der Brutto-Umsatz mit Waren um 1,1 Prozent auf 80,6 Milliarden Euro. Besonders Online-Marktplätze trugen maßgeblich zu diesem Aufschwung bei, während neue Trends wie Social Commerce und Re-Commerce zusätzliche Impulse setzen.

Marktplätze dominieren den Online-Handel

Online-Marktplätze entwickelten sich 2024 zum stärksten Vertriebskanal im E-Commerce. Mit einem Umsatzplus von 4,7 Prozent erreichten sie ein Volumen von 44 Milliarden Euro und steigerten ihren Marktanteil von 53 Prozent im Vorjahr auf 55 Prozent. Im Gegensatz dazu mussten andere Versendertypen wie Pure-Player (-3,6 Prozent), Multichannel-Händler (-2,0 Prozent) und D2C-Anbieter (-2,3 Prozent) Umsatzrückgänge hinnehmen.

Ein bemerkenswerter Aspekt ist der wachsende Einfluss chinesischer Plattformen. Diese machten 2024 etwa 6 Prozent aller Bestellungen aus. Der bevh-Präsident Gero Furchheim fordert daher von der EU eine konsequente Durchsetzung bestehender Regelungen, um unsichere Produkte und Wettbewerbsverzerrungen durch unzureichende Steuerzahlungen zu verhindern.

Marktplätze
Bildquelle: pixabay.com

Social Commerce und Re-Commerce als neue Wachstumstreiber

Zwei aufstrebende Trends im E-Commerce sind Social Commerce und Re-Commerce. Laut einer Sonderbefragung gaben 64,1 Prozent der 14- bis 29-Jährigen an, bereits aufgrund eines Social-Media-Impulses eingekauft zu haben. Auch in der Altersgruppe 60+ liegt dieser Wert bei beachtlichen 20,1 Prozent.

Re-Commerce, der Handel mit gebrauchten und wiederaufbereiteten Artikeln, gewinnt ebenfalls an Bedeutung. Erste Ergebnisse einer im Sommer erscheinenden Studie des bevh ergaben, dass jeder Zweite in den vergangenen 12 Monaten bereits Waren online erworben (55,0 Prozent) oder verkauft (52,4 Prozent) hat.

Kundenzufriedenheit bleibt hoch

Die Kundenzufriedenheit mit Onlinekäufen bleibt auf einem hohen Niveau. Im Jahr 2024 lag sie bei 96,0 Prozent, nahezu unverändert im Vergleich zum Vorjahr (96,3 Prozent). Zudem stieg die Zahl derjenigen, die künftig mehr Geld für Käufe im E-Commerce ausgeben wollen, im Jahresmittel um mehr als einen Prozentpunkt auf 7,5 Prozent. Im vierten Quartal lag dieser Wert sogar bei 11,3 Prozent.

Ausblick auf 2025

Für das Jahr 2025 prognostizieren der bevh und das EHI Retail Institute ein nominales Umsatzwachstum im E-Commerce mit Waren von 2,5 Prozent. Dieses Wachstum wird durch eine Kombination aus Innovationen, Nachhaltigkeitsstrategien und einem verstärkten Fokus auf Verbraucherbedürfnisse angetrieben. Allerdings könnten neue Krisen, Unsicherheiten im Umfeld der Bundestagswahl und geopolitische Spannungen das Wachstumspotenzial beeinträchtigen.

Fazit

Der deutsche E-Commerce hat 2024 die Trendwende geschafft. Marktplätze treiben das Wachstum, während neue Trends wie Social Commerce und Re-Commerce zusätzliche Impulse setzen. Die hohe Kundenzufriedenheit und die positive Umsatzentwicklung lassen auf eine weiterhin stabile Entwicklung im Jahr 2025 hoffen.

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