Karrieresprungbrett: Von der Masterarbeit zum Traumjob im Silicon Valley
Eine Garage, ein paar engagierte, technikaffine junge Menschen und Computer: Mit nur wenigen Mitteln wurden im Silicon Valley Weltkonzerne wie Apple, Google oder Hewlett Packard gegründet. Auch heute zählt die Gegend in Kalifornien zu den bedeutendsten Standorten der IT- und Hightech-Industrie. Für viele Berufsanfänger und Start-ups ein Traum, dort zu arbeiten und zu leben. Für Kathrin Wiesner, die Digital Management (M.A.) an der Hochschule Fresenius in Köln studiert hat, ging dieser Traum in Erfüllung.
Im Rahmen ihres Master-Studiengangs Digital Management (M.A.) an der Hochschule Fresenius in Köln hat Kathrin Wiesner an einer Forschungs-Exkursion mit dem Studiendekan Prof. Richard Geibel teilgenommen und war sofort begeistert von diesem Start-up-Ökosystem in den USA.
Für ihre Masterarbeit hat sie dann folgerichtig die Erfolgsfaktoren des Silicon Valleys und deren Bedeutung für deutsche Start-ups untersucht. Dazu hat sie in Kooperation mit dem vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie geförderten „German Accelerator Silicon Valley“ Experteninterviews durchgeführt.
Was macht das Silicon Valley so außergewöhnlich und erfolgreich? Stimmt das Image tatsächlich? Ist es für ein deutsches Start-up unbedingt notwendig, ins Silicon Valley zu expandieren, um ein Global Player zu werden? Welche Faktoren sollten deutsche Entrepreneure bei ihren Internationalisierungs-Strategien beachten?
Silicon Valley – ein Eldorado für Gründer
Diesen Fragen ist Kathrin Wiesner in ihrer Abschlussarbeit nachgegangen. Sie hat das Ökosystem des Silicon Valleys analysiert und zwölf deutsche Gründer, die dort leben und arbeiten, interviewt. Zusammenfassend zeigen die Ergebnisse, dass das Silicon Valley zwar nach wie vor von dem großen Kapitalaufkommen, dem Knowhow, der Erfahrungen der vielen Talente, und von den Erfolgsgeschichten der Vergangenheit profitiert. Negative Aspekte wie soziale und ökonomische Herausforderungen würden in Deutschland jedoch häufig nicht wahrgenommen, erklärt die Absolventin. So fordere das hochqualifizierte Personal wesentlich höhere Gehälter, als dies in Deutschland der Fall sei. Die Folge: Die Lebenshaltungskosten steigen und die Schere zwischen Arm und Reich wird größer. Viele neue, kleinere Start-ups könnten mit den großen Unternehmen nicht mithalten und es sich nicht leisten, teures Personal zu bezahlen.
Auch wenn es zahlreiche, risikobereite Investoren in dem Wirtschaftszentrum gebe, stünden die scheinbar unbegrenzten finanziellen Ressourcen nicht jedem zur Verfügung, gibt Wiesner zu bedenken. Für ausländische Unternehmen sei es wesentlich schwieriger, Investoren zu finden als für US-amerikanische. Nichtsdestotrotz biete das Silicon Valley viele Vorteile wie ein großes Netzwerk, ein Pool von hochqualifizierten Talenten, wenige bürokratische Hürden und eine risikobereite Gründungsmentalit.
Wiesner empfiehlt:
„Besonders für deutsche Start-ups mit einem technischen Fokus lohnt sich ein Aufenthalt im Silicon Valley. Sie sollten sich einen strategischen Partner suchen, schrittweise ein Netzwerk aufbauen und genau analysieren, ob sie dorthin expandieren sollten.“
Kathrin Wiesner war so begeistert von den Möglichkeiten des Ökosystems Silicon Valley, dass sie sich zum Ende ihres Master- Studiengangs beim German Accelerator auf die Stelle des Marketing Managers beworben hat. Pünktlich zum erfolgreichen Abschluss kam die ersehnte Zusage und so arbeitet sie nun seit März 2019 Vollzeit in Kalifornien.
Artikel veröffentlicht in: KOMPAKT Wintersemester 19/20 S. 109