Überraschende E-Commerce-Trends: HSG-Studie 2024

Überraschende E-Commerce-Trends: HSG-Studie 2024

Eine aktuelle Studie des Forschungszentrums für Handelsmanagement der Universität St. Gallen, durchgeführt von Thomas Rudolph, Nora Kralle, Tim-Florian Gerlach und Ewald Bierbaum, liefert spannende Erkenntnisse über die Internetnutzung in der Schweiz und enthüllt die beliebtesten Online-Händler des Jahres 2024. Besonders bemerkenswert: Chinesische Plattformen wie Temu und Shein gewinnen zunehmend an Bedeutung auf dem Schweizer Markt.

Die digitale Transformation verändert das Konsumverhalten

Das Internet ist aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken und entwickelt sich rasant weiter. Technologien wie künstliche Intelligenz und das Metaverse beeinflussen zunehmend, wie wir arbeiten, kommunizieren und konsumieren. Doch welche Auswirkungen hat dieser Wandel auf die Internetnutzungsmotive der Konsumenten und auf ihr Einkaufsverhalten im Netz? Genau diesen Fragen widmet sich die seit 24 Jahren durchgeführte Studie „Internetnutzung und E-Commerce Schweiz“ des Forschungszentrums für Handelsmanagement (IRM-HSG).

Im Rahmen der Studie wurden Ende 2024 insgesamt 1.334 Schweizer Konsumenten befragt. Im Mittelpunkt standen die Motive der Internetnutzung sowie die Top-10 der beliebtesten Online-Händler. Dabei zeigte sich, dass traditionelle Nutzungsmotive konstant bleiben, während sich in anderen Bereichen spannende Verschiebungen abzeichnen.

E-Commerce-Trends
Bildquelle: pixabay.com

Was treibt die Internetnutzung in der Schweiz an?

Die Hauptmotive für die Internetnutzung bleiben über die Jahre stabil: Kommunikation mit anderen (63,0 %), das Lesen von Nachrichten (59,6 %), Unterhaltung (58,8 %) und die Suche nach Produktinformationen (53,2 %) führen weiterhin die Liste an – auch wenn ihr Anteil im Vergleich zu früheren Erhebungen leicht zurückging.

Andere Motive wie Weiterbildung (49,5 %) und das Durchführen eigener Studien oder Forschungen (36,3 %) verzeichneten ebenfalls einen Rückgang. Ein besonders deutlicher Rückgang zeigte sich bei der Nutzung des Internets für das Arbeiten von zu Hause (30,8 %), was auf die Rückkehr vieler Arbeitnehmer ins Büro nach der Covid-19-Pandemie zurückzuführen ist.

Auf der anderen Seite gewannen Motive wie Musikhören (51,5 %), das Erledigen beruflicher Aufgaben (44,8 %) und der Online-Einkauf (49,2 %) an Bedeutung. Diese E-Commerce-Trends unterstreichen den wachsenden Einfluss des digitalen Konsums auf das tägliche Leben.

Chinesische Plattformen drängen in den Schweizer Markt

Die Studie zeigt auch, dass chinesische Plattformen wie Temu und Shein zunehmend Marktanteile in der Schweiz erobern. Sie profitieren von einem attraktiven Preis-Leistungs-Verhältnis und einem vielfältigen Produktangebot, das besonders jüngere Zielgruppen anspricht. Diese Entwicklung könnte langfristig das Kräfteverhältnis im Schweizer E-Commerce verändern.

Fazit: Ein dynamischer Markt mit neuen Herausforderungen

Die Ergebnisse der HSG-Studie verdeutlichen, wie stark die digitale Transformation das Verhalten von Konsumenten prägt. Während traditionelle Motive stabil bleiben, gewinnen Aspekte wie Unterhaltung, Musikhören und Online-Shopping an Relevanz. Gleichzeitig drängen neue Akteure wie Temu und Shein in den Markt, was den Wettbewerb intensiviert. Für Schweizer Händler bedeutet dies, dass sie sich auf veränderte Konsumgewohnheiten und eine zunehmende internationale Konkurrenz einstellen müssen.

Was denken Sie, wie wird sich der E-Commerce in der Schweiz in den nächsten Jahren entwickeln? Teilen Sie Ihre Gedanken in den Kommentaren!

Chinesische Online-Händler erobern die Top 10 in der Schweiz

Das Online-Einkaufen gewinnt in der Schweiz weiter an Bedeutung – und das spiegelt sich auch im Ranking der beliebtesten Online-Händler wider. An der Spitze stehen weiterhin Amazon (10,5 %), Galaxus (9,0 %) und Zalando (8,4 %). Neben Galaxus schaffen es fünf weitere Schweizer Händler in die Top 10, einer weniger als im Jahr 2021.

Besonders bemerkenswert: Drei chinesische Unternehmen haben es ebenfalls in die Liste geschafft. Temu belegt mit 4,6 % der Nennungen Platz 4, während Shein (1,7 %) und AliExpress (1,5 %) auf Platz 8 und 10 rangieren. Diese Anbieter punkten vor allem mit extrem niedrigen Preisen und einem breit gefächerten Sortiment, das ihnen wachsende Marktanteile sichert.

Mehr Details zu den Erfolgsstrategien chinesischer Plattformen finden Sie im Trendreport Temu des IRM-HSG.

Fazit: Internationalisierung prägt den Schweizer Online-Handel

Die Studie zeigt, dass Schweizer Konsumenten das Internet zunehmend für Einkäufe nutzen, wobei internationale Anbieter, insbesondere aus China, stark an Einfluss gewinnen. Plattformen wie Temu, Shein und AliExpress haben durch günstige Preise und eine riesige Produktauswahl ihren festen Platz unter den Top-Online-Händlern in der Schweiz gefunden. Dieser E-Commerce-Trend unterstreicht die wachsende Internationalisierung des Schweizer Online-Marktes.

Gleichzeitig bleibt das Internet ein vielseitiges Medium, auch wenn andere Nutzungsmotive – abseits des Einkaufens – leicht an Bedeutung verloren haben. Es zeichnet sich ab, dass viele Konsumenten Aktivitäten außerhalb des Internets wieder stärker schätzen. Dies deutet auf ein Streben nach einer ausgewogenen Lebensweise hin, in der das Internet eine wichtige, aber nicht dominante Rolle spielt.

Die vollständige Studie finden Sie hier.

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