Die IHK Plus über ehrenamtliche RichterInnen

Die IHK Plus über ehrenamtliche RichterInnen

In dem neuesten Beitrag der IHK Plus, berichten ehrenamtliche Richterinnen und Richter von ihrer spannenden Aufgabe. Ebenfalls mit dabei ist Professor Richard Geibel, Leiter des E-Commerce Instituts und Professor an der IU International University of Applied Sciences.

„Als Forscher bin ich naturgemäß neugierig, also hat mich diese Möglichkeit interessiert, als ich darauf angesprochen wurde“, sagt Richard Geibel. Er ist neben seiner Tätigkeit als Institutsleiter und einer Professur an der IU International University of Applied Sciences, Handelsrichter am Landgericht Köln. Die Besonderheit: Handelsrichter sind ehrenamtlich tätig – und der Ausbildung nach durchweg keine RichterInnen. „Sie bringen kaufmännischen Sachverstand ein“, erklärt Roland Ketterle, Präsident des Kölner Landgerichtes.

Richterinnen
Bildquelle: ihk.de

Immer geht es auch um Emotionen

Oft, sagt Geibel, gehe es bei den Gerichtsprozessen nicht allein um Geld – im Hintergrund seien immer auch Emotionen. Auch Sebastian Wolfram beschreibt: „Vieles dreht sich am Ende nicht um nüchterne, substanzielle, rechtliche Fragen, sondern entweder um schlecht dokumentierte Verabredungen oder um Prinzipienreiterei.“ Spektakulär sei für ihn das Verfahren der Deutschen Bank gegen Sal. Oppenheim gewesen: „Nicht nur, dass da diese drei, vier Kölner Persönlichkeiten auf der Beklagtenseite saßen, jeder mit einer großen Armee an Anwälten – es ging zudem um einen Streitwert im dreistelligen Millionenbereich, das ist außergewöhnlich.“
Auch abseits der großen Fälle nimmt man wertvolle Eindrücke mit, beschreiben beide Handelsrichter. „Ob zwei Parteien sich aufeinander zu oder auseinander bewegen, hängt entscheidend von der Moderationsfähigkeit des Vorsitzenden ab. Diesbezüglich lernt man in diesem Ehrenamt viel – und das hilft auch im eigenen beruflichen Alltag ungemein“, findet Richard Geibel.

Darüberhinaus bezieht Richard Geibel eine klare Stellung zu der Bedeutsamkeit des Ehrenamts in unserer Gesellschaft. Denn laut ihm benötigt diese „das intensive Engagement von Freiwilligen für viele Aufgaben und Tätigkeitsbereiche. Vor sechs Jahren wurde ich zum Richter am Landgericht Köln in der Kammer für Handelssachen ernannt. Ich freue mich über dieses Jubiläum und habe mein Engagement nie bereut.“

Außerdem macht er Mut, diese wichtige Tätigkeit auch neben einer Vollzeitstelle anzutreten: „Mit einem Tag Arbeit pro Monat lässt sich diese Tätigkeit gut mit meiner Professur an der IU Internationale Hochschule vereinbaren. Die beiden Tätigkeiten ergänzen sich perfekt, da jede eine ausgewogene Beurteilung und Entscheidung erfordert. Sei es bei studentischen Arbeiten und Abschlussarbeiten oder Bewertungen von Konferenzeinreichungen. Wie auch Zeugenaussagen und Anklage- oder Verteidigungsschriften.

Meine Erfahrungen und mein Fazit sind, dass man als Richter viel lernt und es nie langweilig wird, da insbesondere die Digitalisierung große Anforderungen stellt. Die Industrie- und Handelskammer zu Köln hat dem Thema „Ehrenamt mit Leidenschaft“ ausführliche Artikel in ihrem Magazin gewidmet.“

Den gesamten Beitrag finden Sie auf der Website der IHK Köln.

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