Einleitung
Die Digitale Transformation betrifft bereits viele Wirtschaftszweige, so auch die Optikerbranche, wo einige neue Unternehmen eine gute Online Marketing Positionierung gefunden haben. Ein Anbieter, der den Markt für Brillen und Sehhilfen disruptiv verändert, ist Mister Spex. Marei Stanetschek, Eliza Karolys und Laura Olesiak haben im Rahmen ihres Online Marketing-Schwerpunkts an der Hochschule Fresenius eine Online Shop Analyse von Mr. Spex durchgeführt und in diesem Beitrag ihre Ergebnisse dokumentiert. Im zweiten Teil steht die Online Marketing Positionierung im Vordergrund.
Die Online Marketing Positionierung von Mister Spex
Nachdem in dem ersten Teil der Online Shop Analyse das Geschäftsmodell und die Wettbewerbssituation von Mister Spex erörtert wurde, geht es in diesem Artikel um die Online Marketing Positionierung und die Erfolgskontrolle im E-Commerce. Es gibt zahlreiche Studien die zeigen, dass der Internetkonsum bei Menschen, ständig wächst. Sei es für private oder berufliche Zwecke, ein Alltag ohne Internet ist heutzutage kaum wegzudenken. Da jeder Internetnutzer ebenfalls ein potenzieller Kunde sein kann, hat sich auch der Handel stets auf diese Entwicklung angepasst und sich mit seiner eigenen Online Marketing Positionierung auseinandergesetzt.
Der sogenannte „E-Commerce“ (Electronic Commerce) gibt Unternehmen die Möglichkeit, Produkte und Dienstleistungen auf einer riesigen Verkaufsplattform anzubieten und dadurch neue Umsatzquellen zu schaffen. Um einen effektiven und zuverlässigen Auftritt des Unternehmens im Internet garantieren zu können, ist der Einsatz von Online Marketing dementsprechend unentbehrlich.
In Anbetracht dessen, setzten sich die folgenden Abschnitte mit der Beschreibung und Analyse der Online Marketing-Präsenz des Unternehmens Mister Spex auseinander. Um online Angebote richtig platzieren zu können, analysiert das Unternehmen unter anderem die Kaufentscheidungsprozesse seiner Kunden. Beispielsweise haben Kontaktlinsenträger kürzere Einkaufsintervalle als Brillenkäufer, welche meistens nur alle zwei oder drei Jahre einen Kauf vornehmen. Folglich ist es äußerst wichtig, die Nutzer zum richtigen Zeitpunkt und mit den richtigen Informationen anzusprechen.
Das Online Marketing – Aufgaben, Ziele und Kanäle
Die primären Aufgaben des Online Marketings, somit auch in der Online Marketing Positionierung, sind unter anderem; die Reichweite einer Website auszubauen, das Angebot von Produkten und Dienstleistungen zu gewährleisten, beziehungsweise zu optimieren und im Endeffekt den Absatz zu erhöhen. Darüber hinaus ist die Einbindung von sozialen Netzwerken, ein zentraler Schritt für jegliche Kommunikationsmaßnahme eines Unternehmens.
Die Ziele von Online Marketing richten sich an den Kunden. Sowohl die Kundenbindung, als auch die Kundengewinnung sollen verstärkt werden. Durch die hohe Interaktivität im Netz, kann das Unternehmen dem Kunden nahe stehen und sogar direkt mit ihm kommunizieren.
Darüber hinaus bietet das Online Marketing zahlreiche Vermarktungsmöglichkeiten im Internet an. Diese können jeweils durch sogenannte Online-Kanäle beschrieben werden. Ein Online-Kanal ist „(…) eine sinnvoll zusammengefasste Gruppe an Quellen, über die ein Website-Betreiber Besucher für seine Website generiert.[Marqua 2016]“
Man unterscheidet zwischen Kanälen die der Benutzer selber veranlasst, wo keine Werbung zum Einsatz kommt (customer-initiated channels), und Kanäle, die vom Betreiber mit entsprechenden Werbemitteln besetzt wurden (firm-initiated channels). Dennoch ist eine klare Abgrenzung der Kanäle im Online Marketing nur bedingt möglich, da sie oft ineinander übergehen und voneinander abhängig sind.
Durch den Fokus auf das Erscheinungsbild im Online Bereich und die Ausarbeitung der oben genannten Aufgaben und Ziele mithilfe verschiedener Instrumente beziehungsweise Vermarktungskanäle, hat Mister Spex es geschafft zum größten Online-Optiker Deutschlands zu werden. Die nachfolgenden Kanäle können zum Erfolg und Misserfolg einer Online-Präsenz beitragen und spielen für das Unternehmen eine zentrale Bedeutung.
Was sind Direktzugriffe?
Die bereits erwähnten customer-initiated Kanäle werden auch Direktzugriffe genannt. Durch Eingabe der URL, beispielsweise www.misterspex.de, kann der Nutzer direkt auf die Website gelangen. Man geht also davon aus, dass der Kunde die Marke schon vorher gekannt haben muss. Deswegen werden alle Direktzugriffe meistens den Branding-Kampagnen eines Unternehmens zugeordnet. Mehr als 24% der Besucher kommen durch Direktzugriffe auf die Unternehmenswebseite, sodass dies für den Erfolg von Branding-Kampagnen spricht.
Alles zum Thema Suchmaschinenmarketing (SEM)
Suchmaschinen sind die am meist benutzten Kanäle im Internet, da sie die Suche nach Informationen, Produkten, Dienstleistungen etc. erheblich erleichtern. Um im Internet von Nutzern überhaupt gefunden werden zu können ist der Gebrauch und Optimierung von Suchmaschinenmarketing, kurz SEM, nicht außer acht zu lassen. Mit einem Marktanteil von 91% setzt Google sich als stärkste Suchmaschine von jeglichem Wettbewerb ab und kommt dementsprechend als relevanteste Quelle für das Unternehmen Mister Spex in Betracht.
Das Suchmaschinenmarketing setzt sich mit allen Maßnahmen auseinander, die eine Positionierung einer Webpräsenz innerhalb der Suchmaschine ermöglichen. Sie lässt sich in zwei Teilbereiche aufgliedern: Suchmaschinenoptimierung (SEO) und Suchmaschinewerbung (SEA). Während SEO für die organischen Suchergebnisse verantwortlich ist, beschäftigt sich SEA mit den bezahlten Anzeigen innerhalb einer Suchmaschine. Organische Suchergebnisse liegen bei Google immer unter den Google Anzeigen.
Der Fokus jedes Suchvorganges und demnach auch jeder Optimierung liegt auf den sogenannten Keywords, auf deutsch Suchbegriffe. Durch die Eingabe eines Keywords in einer Suchmaschine, drück der Nutzer seine Bedürfnisse aus und erhofft sich an Informationen zu gelangen. Durch die Optimierung dieser Keywords erhofft sich jeder Website Betreiber eine bessere Einordung (Ranking) der eigenen Website auf Google, um somit die Chancen auf Kundengewinnung zu erhöhen.
Man unterscheidet zwischen drei verschiedenen Arten von Suchbegriffen: Die generischen, speziellen und markenorientierten Suchbegriffe. Generische Keywords beschrieben sehr allgemeine Suchvorgänge, wie zum Beispiel die Suche nach „Brillen“. Umgekehrt drücken spezielle Keywords eher spezifischere Suchabläufe aus, wie „runde schwarze Brille“. Folglich stehen markenorientierte Keywords in Bezug zu einer bereits bekannten Marke, wie zum Beispiel. „schwarze Ray Ban Brille“.
Die Bedeutung von SEO am Beispiel von Mister Spex
Suchmaschinenergebnisse bestehen zum größten Teil aus organischen Suchergebnissen, da diese den tatsächlichen Suchalgorithmus repräsentieren. Die Anzahl an Keywords, die einen Nutzer, ausschließlich über die organischen Suchergebnisse, auf eine Unternehmensseite leiten können, kann je nach Branche variieren. Bei Mister Spex führen durchschnittlich um die 20.000 Keywords zu einem Treffer und generieren somit, bei gleichbleibender Keyword-Anzahl, mehr als 750.000 Besuche auf die Unternehmensseite. Das Unternehmen hat innerhalb der organischen Suchergebnisse auf Google, in Bezug auf ein generisches und spezifisches Keyword, ein hohes Ranking.
Das primäre Ziel von SEO ist dementsprechend, die eigene Website so zu optimieren, dass die Sichtbarkeit des Suchtreffers erhöht wird. Dafür müssen zwei Bereiche des SEOs betrachtet werden: die Onpage-Optimierung und die Offpage-Optimierung.
Onpage Optimierungen sind alle Maßnahmen zur Verbesserung der eigenen Inhalte und Quelltexte auf der Seite des Unternehmens. In erster Linie sind dies Maßnahmen zur Optimierung des Inhaltes (Titel/Texte/Bilder/Videos), der internen Verlinkungen sowie der allgemeinen Webseitenstruktur. Durch die große Anzahl an Keywords die zu Mister Spex führen, kann man davon ausgehen, dass das Unternehmen Onpage Optimierung betreibt. Beispielsweise wird jedes Produkt bei Mister Spex in einem kurzen und präzisen Text beschrieben, welches wichtige Keywords beinhaltet, die wiederrum für Suchmaschinen von Bedeutung sind.
Dagegen ist die Offpage Optimierung darauf fokussiert Backlinks, also die Anzahl der Links auf anderen Seiten, die auf die Unternehmensseite verweise, zu generieren. „Je höher die von der Suchmaschine wahrgenommene Reputation der verlinkenden Seite ist, desto größer ist die positive Wirkung des Links.“[SEM Deutschland] Diese Bewertung der Verlinkungen wird von Google auch als PageRank bezeichnet. Als Beispiel hat Mister Spex insgesamt um die 12.000 Seiten die auf die Domain www.misterspex.de verweisen.
SEA – Das Gegenstück zu SEO
SEA, auch „Keyword Advertising“ genannt, bezieht sich auf den werbenden Teil innerhalb der Suchmaschinen. Wie bereits erwähnt, stehen bei jeder Suchanfrage die Google Anzeigen an oberster Stelle. Diese Anzeigeplätze sind kostenpflichtig, äußerst begehrt und führen zu hoher Konkurrenz zwischen den Werbetreibenden. Das weltweit bekannteste und überwiegend relevanteste SEA-System ist Google AdWords. Auch bei diesem System dreht sich ein Großteil des Geschehens um die bereits genannten Keywords.
Die Anzeige-Position wird anhand zwei Faktoren festgelegt: dem Klick-Preis und den verschiedenen Qualitätsfaktoren. Der Klick-Preis repräsentiert zum einen die maximale Zahlungsbereitschaft, die ein Unternehmen für das Klicken auf die Anzeige bieten möchte. Zum anderen vertreten die Qualitätsfaktoren unter anderem die Leistung des Keywords, ob dieses mit der Anzeige in Verbindung steht oder die Relevanz des Anzeige-Textes. Je höher der gebotene Klick-Preis und je höher der Qualitätsfaktor desto besser die Positionierung der Anzeige innerhalb Googles.
Ein passendes, aussagekräftiges Keyword mit einem hohen Suchvolumen und wenig Wettbewerb zu besitzen ist also viel Wert. Dementsprechend ist die Keyword-Recherche und –Analyse ein entscheidender Schritt um eine profitable online Werbekampagne durchzuführen. Ideen für relevante Suchbegriffe kann man zum Beispiel aus den Google Trends entnehmen. Dort werden Keywords angezeigt die gerade auf Grund ihres hohen Suchvolumens im Trend liegen. Außerdem kann es das Suchvolumen im Verlauf der Jahre zeigen. Daraus lassen sich Prognosen ziehen, die als Schwerpunkte bei der Keyword-Analyse gelten können. Für Mister Spex kommen Keywords wie “Sonnenbrillen” oder “Ray-Ban” in Frage. Das Suchvolumen von dem Keyword Sonnenbrillen steigt ab März schnell an. Folglich ist dies ein klares Indiz für Mister Spex, entsprechende Anzeigen und Promotionen in den Sommermonaten zu schalten.
Eine weitere Website namens Answer the Public, gibt ausführliche Vorschläge zur Keyword-Recherche aus Sicht eines Nutzers vor. User suchen oft nicht nach einzelnen Wörtern, sondern meistens nach kompletten Sätzen oder sogar Fragen. Beispielsweise gibt diese Seite zum Wort “Brille” 193 mögliche Fragen, die Kunden beim Suchvorgang zu diesem Thema stellen. Außerdem verbindet die Seite den gewünschte Suchbegriff mit anderen ähnlichen oder passenden Wörtern, sodass sie als gute Inspirationsquellen für Anbieter sein kann.
Ein weiterer Schlüsselfaktor der SEA-Optimierung ist der Traffic, welcher die Besucherzahlen einer Webseite ermittelt. Mister Spex hat bei Google AdWords um die 3000 bezahlte Keywords die durchschnittlich mehr als 38.000 Besuche auf die Unternehmensseite verschaffen. Suchbegriffe, die direkt auf das Unternehmen bezogen werden können, erweisen wenig Wettbewerb und niedrige Kosten pro Klick (Cost per Click, kurz CPC), haben aber dafür ein großes Suchvolumen.
Eine hohe Zahlungsbereitschaft zeigt Mister Spex rund um den Bereich der Kontaktlinsen. Die ersten Anzeigeplätze scheinen hier für andere Wettbewerber sehr begehrt zu sein, was zu einer Steigung der CPC-Preise führt. Durch die hohen Ausgaben sichert sich Mister Spex aber ein gutes Ranking.
Durch das Tool Similarweb konnte man sehen, dass bezahlte Anzeigen weniger User auf die Mister Spex Webseite führen, als die organischen Suchergebnisse.
Display-Werbung bei Mister Spex
Der Begriff Display-Werbung, auf englisch Display Advertising genannt, bezieht sich auf alle grafischen Werbemittel, wie z.B. Videos, Bilder oder Animationen, die im Internet verwendet werden. Dadurch grenzt sich diese Art von Online-Werbung deutlich von der bereits behandelten Suchmaschinenoptimierung mit Textanzeigen (Google AdWords) ab. Zudem ist Display Advertising bei vielen Betreibern sehr beliebt, da das visuelle Potenzial der Anzeigen genutzt werden kann und der Aufbau und Pflege der Marke dadurch unterstützt wird.
Da es zahlreiche Arten von Display-Werbung gibt, beschäftigt sich die vorliegende Arbeit ausschließlich mit der bekanntesten Form; die klassische Banner-Werbung. Diese lässt sich in verschiedene Formate unterteilen, unter anderem: Layer-Ads, Skyscraper oder Popups, die jeweils Werbeanzeigen eines Unternehmens beinhalten und auf andere Websites platziert werden.
Mister Spex arbeitet mit insgesamt 42 Anzeigeverleger zusammen, die Bannerwerbung auf dritte Websites platzieren. Alleine in diesen Monat, Juli 2017, hat Display-Werbung 15.000 Besucher zur Unternehmenswebsite geführt. Insbesondere sind Nachrichten-, Medien- und Shopping-Websites in Verbindung mit sozialen Medien wichtige Zubringerkanäle für User. Dabei ist die Marketing-Plattform Outbrain eine der wichtigsten Partner für Mister Spex. Outbrain platziert Werbeinhalte auf bekannte Websites, wie zum Beispiel Bild, Focus, Spiegel oder Vogue und versucht somit für das werbende Unternehmen die passende Zielgruppe anzusprechen. Diese Methode der Display-Werbung generiert allein über 54% der Besucher auf die Webseite von Mister Spex.
Für die Finanzierung von Display-Advertising gibt es zwei verschiedene Modelle: Der Tausender-Kontakt-Preis (TKP) und das erfolgsbasierte Modell. Beim TKP zahlt das Unternehmen einen Preis pro tausend Einblendungen. Hingegen zahlt der Kunde bei dem erfolgsbasierten Modell nur dann, wenn durch die Anzeige eine Handlung des Users erfolgt. Dabei können Handlungen einen Klick (CPC), eine Registrierung (Pay-Per-Lead) oder ein Kauf (Cost-per-Lead) sein. Je nachdem welches Ziel das Unternehmen verfolgt, wird die passende Finanzierungsart angewendet.
Die Wichtigkeit des Social Media Auftritts für die Online Marketing Positionierung
Wie bereits im Abschnitt der Online Marketing Kanäle erwähnt wurde, können sich Fachdisziplinen öfter überschneiden. Der Zusammenhang wird insbesondere bei Display- Advertising und Social Media deutlich. Wenn bereits eine Display-Werbung-Kampagne steht, nutzt man unter anderem auch Social-Media-Kanäle um die Werbebotschaft auszubreiten. Da soziale Medien starke Netzwerkeffekte herbeiführen können, sind sie hilfreiche Plattformen um auf die Werbemitteln aufmerksam zu machen. Außerdem ist ein Großteil der Kernzielgruppe auf diese Plattformen unterwegs, sodass ein Unternehmen näher an dem Kunden liegen kann.
Ebenfalls konnte man durch similaweb nachvollziehen von welchen sozialen Medien die meisten Besucher auf die Mister Spex Website kommen. Dabei ist eindeutig zu erkennen, das Facebook und YouTube die führenden Kanäle sind. Gerne schaltet Mister Spex Canvas-Ads auf Facebook um seine Zielgruppe Best möglichst zu erreichen.
Es ist zu bemerken, dass sowohl Display-Advertising als auch Social Media, weniger Besucher auf die Unternehmensseite führen als beispielsweise SEO. Display-Advertising generiert einen Traffic von ungefähr 4,5% während Social Media nur für 2,3 % der Besuche zuständig ist. Fazit ist, dass bezahlte Anzeigen insgesamt weniger Besucher auf die Mister Spex Seite führen, aber dennoch wichtige Absatzkanäle sind die die Marke und das Image deutlich unterstützen.
E-Mail-Marketing und seine Vorteile
Mithilfe von E-Mail-Marketing werden Informationen über Produkte auf direkter und persönlicher Weise dem Kunden übermittelt. Diese Art von Direktmarketing möchte primär die Kundenbeziehungen verstärken bzw. pflegen und dabei nicht als Störfaktor angesehen werden.
Es gibt zwei verschiedene Möglichkeiten eine E-Mail-Marketing Kampagne durchzuführen. Beispielsweise kann sich der E-Mail Versand gezielt an einzelne (One-to-One-Kommunikation) oder an zahlreiche Personen (One-to-Many-Kommunikation) richten. E-Mailings werden unregelmäßig an einzelne Personen abgeschickt und können unterschiedlichen Zwecken dienen, wie zum Beispiel Aufmerksamkeit für ein neues Produkt generieren, Rabatte ankündigen oder Kunden zum Geburtstag gratulieren. E-Mailings lassen sich einfach gestalten und können durch die persönliche Ansprache des Empfängers, nicht nur die Markenwahrnehmung positiv beeinflussen, sondern auch die Responseraten erhöhen.
Alternativ zu den E-Mailings gibt es noch den Newsletter-Versand. Dieser wird in regelmäßigen (wöchentlich oder monatlich) Abständen verschickt und gibt den Kunden einen Überblick über Produkten, Events, wichtige Geschehnisse etc. Mister Spex bietet für jeden Kunden bei der Anmeldung zum Newsletter, einen Rabatt von fünf Prozent auf das gesamte Sortiment an. Zusätzlich gibt man bei der Anmeldung das Geschlecht an, sodass auch hier angepasste Angebote für den Kunden versandt werden. Somit verschafft sich das Unternehmen auf intelligente Weise, einen Anreiz für diesen Dienst. E-Mail-Marketing kann demnach ein vielversprechender Absatzkanal für Betreiber sein, je durchdachter und individualisierter diese aufgestellt ist.
Web Analytics – Die Erfolgskontrolle im E-Commerce
Web Analytics umfasst interne Ziele und Kontrolle des Erfolgs eines Online Shops. Das ist Unternehmen nur möglich wenn sie wichtige Kennziffern erfassen. Dies ermöglichen verschiedene Trackingtools, die sich in Features und Kosten unterscheiden. Um Daten erfassen zu können müssen die Tools Zugriff auf das Shopsystem und das Backend der Website erhalten.
Welche Softwares kann man zur Analyse verwenden?
Wenn Unternehmen Daten auf ihrer Website erfassen möchten, die den User betreffen, muss dieser davon in Kenntnis gesetzt werden. Üblicherweise wird dies mit Hilfe einer Datenschutzerklärung vollzogen. Auch Mister Spex hält sich an diese rechtliche Vorgabe und informiert seine Websitebesucher darüber, welche Daten sie zu welchen Zwecken bei einem Besuch der Website tracken. Eine sehr verbreitete Möglichkeit um wiederkehrende Nutzer zu erkennen, ist ein Cookie. Mister Spex nutzt solche Cookies um den Nutzern den Umgang auf der Website zu erleichtern. Beispielsweise wird die Warenkorbverwaltung erleichtert und Voreinstellungen wie Zahlungsarten angezeigt.
Mit einem Cookie werden jedoch noch keine Daten erfasst, die zu Kennziffern umgerechnet werden können. Dafür nutzt Mister Spex mehrere Trackingtools. Ziel ist es dabei „anonymisierte Daten zu Marketing- und Optimierungszwecken [zu sammeln und zu speichern]. Aus den erhobenen Daten werden unter einem Pseudonym Nutzungsprofile erstellt.” [Mister Spex 2017] Nur wenn die Nutzer zustimmen werden nicht nur anonyme sondern auch personenbezogene Daten erfasst und weitergegeben. Mister Spex verwendet für diese Zwecke Webtrekk und das kostenlose Tool Google Analytics.
Google AdWords Conversion und Criteo werden für das Retargeting, Affiliate Marketing und Search Engine Marketing genutzt. Des Weiteren wird noch Optimizely und Pingdom angewendet. Dem Nutzer ist jederzeit möglich durch direkte Links innerhalb der Datenschutzerklärung, die Datensammlung und -speicherung zu deaktivieren.
Außerdem macht das Unternehmen Gebrauch von Social Plug-Ins für die sozialen Netzwerke Facebook, Twitter, Google Plus und Pinterest. Sind diese Plug-Ins aktiviert, können Verbindungen zwischen dem Nutzerprofil auf dem Netzwerk und dem Nutzerkonto von Mister Spex gezogen werden.
Repräsentative Kennziffern für Mister Spex
Mit Hilfe dieser vielseitigen Tools ist es Mister Spex definitiv möglich verschiedenste Daten zu erheben und aussagekräftige Kennziffern zu errechnen. Kennziffern geben Auskunft wie erfolgreich der Online Shop ist und geben Aufschlüsse darüber, wo Verbesserungsbedarf besteht. Diese Kennziffern werden sehr selten von Unternehmen veröffentlicht, daher haben wir grobe Schätzungen und Herleitungen ermittelt, die die Kennziffern von Mister Spex widerspiegeln könnten.
Der Anbieter Similarweb veröffentlicht verschiedenste Daten und Kennzahlen, die jedoch nicht offizielle von Mister Spex bestätigt sind. Eine wichtige Kennziffer dabei ist die Bounce Rate, also die Absprungrate, die anzeigt wie viele der Besucher die Website wieder verlassen ohne weiter zu klicken oder ohne einen Kauf abzuschließen. Die Unternehmenswebsite „misterspex.de“ soll ein Bouncerate von 25,49% haben, was sehr gut ist, da durchschnittlich die Bouncerate im Online-Handel bei zwischen 20 und 40% geschätzt werden kann.
Laut der Analyse kommen 41,12% der Besucher von der klassischen Suche über Google, 18,43% von verweisenden Links wie zum Beispiel von Vergleichsportalen wie idealo, 24,72% durch direkte URL Eingabe und nur 2,34% durch den Verweis von Social Media auf den Shop. Diese Zahlen können dem Unternehmen helfen ihre Off Page Optimierung durchzuführen und zu verstehen, wo die Kundenakquise am erfolgreichsten ist.
Außerdem könnten sie nachvollziehen wie viele Klicks das Affiliate Marketing mit Vergleichsportalen bringt, da beispielsweise Idealo und Mister Spex Partner sind. Da Mister Spex die Zahlmethode PayPal anbietet, verlassen 23,75% der 1,28 Mio. Visits die Website um zu PayPal zu gelangen. Dies bedeutet sie haben einen Kauf abgeschlossen. PayPal ist die zweit-meist genutzte Zahlungsart nach Rechnung in Deutschland im Onlinehandel.
Durchschnittlich zahlen Deutsche circa 100€ für Sonnenbrillen. Diese Zahlen veröffentlicht Mister Spex auf seiner Corporate Website. Unter diese Annahme, so gleich diese nur Sonnenbrillen betrachtet, gehen wir von einem durchschnittlichen unbereinigten Warenkorbwert von 100€ aus. Mit Hilfe dieser Schätzung können wir weitere Kennziffern berechnen.
Aus der Bilanz für das Geschäftsjahr 2015 geht hervor, dass die Mister Spex GmbH 60.873.000€ Umsatz erwirtschaftet hat. Somit ergibt sich, dass Mister Spex wahrscheinlich 608.730 Verkäufe (= Umsatz : Warenkorbwert) pro Jahr abschließt.
Similarweb nennt 1,28 Mio. Visits pro Monat, also 15,36 Mio. Visits pro Jahr. Dies würde eine Conversion Rate von 3,96% (= Verkäufe : Visits) ergeben. Die Conversion Rate (CR) gibt an wie viele Besucher zu zahlenden Kunden werden und variiert in jeder Branche. Kaum ein Unternehmen veröffentlicht seine CR, unsere Recherchen haben unterschiedlichste Benchmarks von ein bis zehn Prozent als durchschnittliche CR ergeben. Der E-Commerce Riese Amazon habe angeblich sogar eine CR von bis zu 70%. Je höher die CR, desto mehr Besucher schließen einen Kauf ab, dadurch rentieren sich beispielsweise teure Cost per Clicks oder Maßnahmen, die Traffic auf der Website erzeugen sollen.
Mit Hilfe vielseitiger langjähriger Datensammlung, können vollständige Kundenprofile erstellt werden, die beispielsweise Auskunft über die Customer Lifetime Value geben. Diese setzt sich aus dem Zahlungsstrom des Kunden vs. Kostenstrom aus Akquise und Betreuung.
Verfasserinnen:
Marei Stanetschek, Eliza Karolys, Laura Olesiak
Quellen
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Bernecker, M. [2015] Marketinginstitut, verfügbar unter: https://www.marketinginstitut.biz/blog/was-ist-online-marketing-definition/ (21.07.2017).
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Trafficdesign
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Mister Spex GmbH [2017] Bundesanzeiger. verfügbar unter: https://www.bundesanzeiger.de/Ebanzwww/wexsservletsession.sessionid=0f0f9b23909d800629c73e91f9e32c0d&page.navid=detailsearchlisttodetailsearchdetail&fts_search_list.selected=3a9f7486ab40f1da&fts_search_list.destHistoryId=01148 (15.07.2017).
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Outbrain [o. J.] Outbrain, verfügbar unter: http://www.outbrain.com/de/amplify (17.07.2017).
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