In einem spannenden Interview mit E-Commerce-Experten Richard Geibel beleuchten wir die aktuellen Trends im Online-Handel. Richard Geibel erklärt, wie Online-Händler auf die Post-Pandemie-Herausforderungen reagieren und welche Chancen sich für klassische Marken ergeben.
Ein zentraler Trend ist die Verschmelzung von Social Media und E-Commerce im Social Commerce. Plattformen wie Amazon setzen auf Live-Shopping mit Prominenten und Influencern. Diese Integration schafft eine nahtlose Customer Journey, revolutioniert das Einkaufen und verändert die Spielregeln.
Geibel betont, dass der stationäre Handel, besonders für hochwertige Waren, weiterhin relevant ist. Einzigartige Einkaufserlebnisse, Omni-Channel-Strategien und die nahtlose Verbindung von Online- und Offline-Kanälen sind entscheidend für zukünftigen Erfolg.
Das Interview wirft auch einen Blick auf Herausforderungen für traditionelle Anbieter und diskutiert Strategien von Unternehmen wie Zalando. Geibel analysiert kulturelle Unterschiede in der Kundenansprache, insbesondere in Bezug auf die Preispolitik.
Herr Geibel, wo haben Sie zuletzt online eingekauft?
Das war auf Amazon. Ich bin da fast von Anfang an dabei. Man findet wirklich alles, was wichtig ist, und auch als Trendsetter ist dieser Anbieter im E-Commerce nach wie vor hochrelevant.
Was ist denn gerade so ein Trend?
Amazon LIVE zum Beispiel. Da führen Prominente wie Heidi Klum oder bekannte Influencer live im Video auf der Amazon-Seite neue Produkte vor.
Klingt wie Omas Teleshopping.
Das Revolutionäre dabei: Sie können die Produkte auch sofort während der Show direkt auf der Seite kaufen – oder mit ihren Freunden, die auch bei Amazon sind, darüber chatten. Alles aus einer App, mit einem Klick.
Also Social Media und Shopping auf einer Plattform?
Genau, bei der neuen Verbindung von Social Media und E-Commerce werden einerseits Funktionen aus dem E-Commerce wie E-Payment und Fulfillment in die Social-Media-Plattformen integriert und andererseits – wie gerade mit Amazon LIVE beschrieben – Elemente aus Social Media wie Chat-Funktionen oder Empfehlungen in die E-Commerce-Plattformen eingebunden.
Auf Facebook oder Instagram werden mir doch auch schon Produkte angeboten.
Ja, aber meistens nur über einen Link, bei dem sie dann die App oder Seite wieder verlassen müssen. Außerdem müssen sie sich dann beim Anbieter des Produktes eventuell wieder neu registrieren, ihre Bankverbindung eingeben und die Lieferadresse. Ziemlich lästig und aufwendig. Beim Social Commerce wird ihnen das alles abgenommen, weil die Handelsplattform ja schon alle diese Kontakte zu ihnen hat; das ermöglicht dem Kunden also eine ununterbrochene Customer Journey.
Also den ununterbrochenen Weg über Kundenkontakte online oder offline, von Mensch zu Mensch oder per Telefon, Messenger, Chatbots und vielem mehr.
Ja. Wenn das völlig nahtlos vernetzt ist, erzielen Anbieter mehr Verkäufe, und auch die Influencer werden nicht mehr allein nach Reichweite, sondern nach wirklichen Verkäufen honoriert.
Und Amazon schluckt alle Daten – statt Meta.
Die großen E-Commerce-Plattformen möchten das Geschäft künftig nicht den Social-Media-Plattformen überlassen. Man kann auch sagen: „The empire strikes back.“ Der Trend zum Social Commerce ist eindeutig und stetig wachsend.
Also werden das auch klassische Anbieter wie Otto, Zalando oder Tchibo anbieten?
Die experimentieren schon längst damit. Zalando etwa hat einzelne Shoppable Videos auch schon auf seiner Seite…
Lesen Sie das vollständige Interview auf der Website von Deka Investments.