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Marktanalyse im Kfz-Schadenmanagement: Ein Forschungsprojekt zur Zukunft der Sachverständigendienstleistungen

Die Kfz-Schadenbranche befindet sich in einer Phase tiefgreifender Transformation. Digitalisierung, neue Mobilitätsformen und steigende Anforderungen an Effizienz und Transparenz verändern die Arbeit von Versicherern, Flottenbetreibern und Sachverständigen grundlegend. Um diese Entwicklungen wissenschaftlich zu untersuchen, führt das E-Commerce Institut Köln gemeinsam mit der IU International University ein umfassendes Forschungsprojekt zur Marktanalyse im Kfz-Schadenmanagement durch. Die folgenden Ausführungen geben Einblick in Ziele, Methodik und Relevanz dieser Untersuchung, die aktuelle Branchentrends mit wissenschaftlichen Erkenntnissen verbindet.

Hintergrund des Forschungsprojekts und wissenschaftlicher Kontext

Die zunehmende Digitalisierung, der strukturelle Wandel im Mobilitätssektor und steigende Erwartungen an Effizienz und Transparenz verändern das Kfz-Schadenmanagement tiefgreifend. Im Zentrum dieser Entwicklungen steht die Frage, wie externe Sachverständige zukünftig in moderne Schadenprozesse eingebettet werden können und welche Kompetenzen, Technologien und Leistungen künftig gefragt sein werden. Um diese Veränderungen wissenschaftlich fundiert zu analysieren, führt das E-Commerce Institut Köln gemeinsam mit der IU International University ein umfassendes Forschungsprojekt zur Marktanalyse im Kfz-Schadenmanagement durch. Das Projekt wird geleitet von Dr. Richard Geibel und Annalena Sommer und verbindet akademische Methodik mit einem praxisorientierten Blick in die Branche.

Die Untersuchung basiert auf dem Anspruch, die aktuellen Marktbewegungen neutral, unabhängig und datenbasiert zu erfassen. Dafür werden qualitative Experteninterviews mit Versicherern, Flottenbetreibern, Schadenplattformen, Sachverständigenorganisationen und digitalen Dienstleistern geführt. Ergänzt wird dieser qualitative Ansatz durch Marktbeobachtungen, wissenschaftliche Studien und aktuelle Presseberichte aus den Bereichen Schadenökonomie, Mobilität und Digitalisierung.

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Ziele und Relevanz der Marktanalyse im Kfz-Schadenmanagement

Das zentrale Ziel der Marktanalyse besteht darin, ein wissenschaftlich belastbares Verständnis für Entscheidungsprozesse, Trends und Herausforderungen im Kfz-Schadenmanagement zu entwickeln. Dabei geht es insbesondere um die Frage, welchen Stellenwert externe Sachverständige in den kommenden Jahren haben werden. Studien und Branchenberichte des GDV, der BaFin oder internationaler Beratungsunternehmen zeigen, dass die Schadenhäufigkeit zwar tendenziell sinkt, die Schadenkomplexität jedoch steigt. Gleichzeitig nimmt der Einsatz digitaler Tools zu, wobei Unternehmen zunehmend mit KI-gestützten Voranalysen, Remote-Inspektionen und automatisierten Prüfprozessen experimentieren.

Vor diesem Hintergrund untersucht die Studie, wie moderne Schadenprozesse gestaltet werden können und welche Schnittstellen zwischen Versicherern, Flotten und Dienstleistern künftig notwendig sind. Die Forschung beleuchtet zudem, welche Kriterien bei der Auswahl externer Dienstleister entscheidend sind, wie wechselbereit Marktakteure sind und welche Faktoren dazu führen, dass Anbieter langfristig im Markt bestehen.

Methodischer Ansatz und Durchführung der Experteninterviews

Die Experteninterviews folgen einem wissenschaftlich anerkannten qualitativen Forschungsansatz und basieren auf dem Interviewleitfaden der IU International University. Den Interviewpartnern wird das Projekt bewusst neutral vorgestellt, um möglichst unverfälschte, authentische und offene Einschätzungen zu erhalten. Das Interviewziel besteht nicht darin, einzelne Anbieter zu bewerten, sondern strukturelle Erkenntnisse über die gesamte Branche zu gewinnen.

Während der Interviews werden Themen wie Entscheidungsverhalten, Kostenstrukturen, Anforderungen an Servicequalität und Prozessintegration sowie Erwartungen an digitale Lösungen untersucht. Ein besonderer Fokus liegt darauf, wie Versicherer und Flotten den Einsatz von KI, Remote-Begutachtung und datengetriebenen Tools einschätzen und welche zukünftige Rolle menschliche Expertise im Schadenprozess spielt. Viele Expertinnen und Experten gehen davon aus, dass hybride Modelle — also eine Kombination aus digitaler Voranalyse und qualifizierter Sachverständigenbewertung — langfristig das marktbeherrschende Modell darstellen werden.

Zentrale Forschungsfragen und erste wissenschaftliche Beobachtungen

Die Studie widmet sich der Frage, warum externe Sachverständige weiterhin eine wichtige Rolle im Schadenprozess spielen und welche Auswahlkriterien für Versicherer und Flotten entscheidend sind. Erste Einblicke deuten darauf hin, dass Geschwindigkeit, Qualität, Transparenz und die Fähigkeit zur Integration in digitale Prozesse wesentliche Erfolgsfaktoren darstellen. Gleichzeitig zeigt sich, dass spezialisierte Kompetenzen — insbesondere bei komplexen Schäden, E-Fahrzeugen oder Spezialgutachten — für viele Marktteilnehmer zunehmend zum Differenzierungsmerkmal werden.

Ein weiterer Themenschwerpunkt betrifft die Bedeutung von Schadenökosystemen. Werkstattnetzwerke, digitale Plattformen und Versicherer mit eigenen Ökosystemstrategien verändern die Rollenverteilung im Markt. Die Untersuchung analysiert, wie klassische Sachverständigenorganisationen in solchen Ökosystemen bestehen können und welche Tätigkeiten moderne Dienstleister künftig abdecken müssen.

Bedeutung der Forschung für die Branche und weitere Schritte

Das Forschungsprojekt liefert nicht nur wissenschaftlich relevante Erkenntnisse, sondern trägt auch zur praktischen Weiterentwicklung der Schadenbranche bei. Die Ergebnisse werden in einem Abschlussbericht zusammengeführt, der Versicherern, Flotten, Dienstleistern und Technologieanbietern als Grundlage für strategische Entscheidungen dient. Gleichzeitig werden die Erkenntnisse in die wissenschaftliche Diskussion über digitale Transformation, Automatisierung und Servicequalität im Schadenmanagement eingebettet.

Im weiteren Verlauf werden zusätzliche Interviews durchgeführt und die Analyse durch aktuelle Markt- und Technologiesignale ergänzt. Das E-Commerce Institut lädt Branchenexperten ein, sich an der Studie zu beteiligen und damit zur Weiterentwicklung des wissenschaftlichen Verständnisses dieser wichtigen Branche beizutragen.