TikTok plant, laut einem Bericht von The Information, Links zu externen E-Commerce-Webseiten zu verbieten. TikTok bestreitet jedoch diese Behauptung. Dem Bericht zufolge verfolgt das Unternehmen damit das Ziel, die Menschen dazu zu zwingen, den TikTok Shop zu nutzen, wenn sie einen Artikel kaufen möchten.
Laut dem Bericht wird erwartet, dass TikTok Shop in diesem Jahr in den USA mehr als 500 Millionen US-Dollar Verlust verzeichnen wird. Diese Verluste spiegeln die tiefe Investition des Unternehmens in Einstellungen, den Aufbau eines Liefernetzwerks und die Subventionierung von Händlern, die Rabatte und kostenlosen Versand anbieten.
Wenn TikTok tatsächlich Links zu externen E-Commerce-Seiten verbieten würde, würde dies einer Taktik folgen, die bereits von der chinesischen Schwester-App Douyin angewendet wurde. Douyin verbot im Jahr 2020 Links zu anderen E-Commerce-Seiten wie Alibaba’s Taobao.
Die vermutete Maßnahme soll dazu dienen, die Verkäufe auf TikTok Shop anzukurbeln, das derzeit nicht besonders erfolgreich ist. Derzeit geben US-amerikanische Verbraucher*innen etwa 3 bis 4 Millionen US-Dollar pro Tag auf TikTok Shop aus. Mitarbeiter*innen von TikTok erwarten, dass diese Zahl bis Ende des Jahres auf über 10 Millionen US-Dollar steigen wird.
TikTok Shop ist nicht der einzige Weg, wie das Unternehmen in den E-Commerce expandieren möchte. TikTok hat kürzlich bestätigt, dass es eine neue In-App „Trendy Beat“ Shopping-Sektion testet. Dort sollen Produkte zum Verkauf angeboten werden, die von einer Tochtergesellschaft von ByteDance verschickt und verkauft werden. Das Feature wird derzeit im Vereinigten Königreich getestet, wird aber höchstwahrscheinlich auch in den USA eingeführt werden, da TikTok im Mai eine Markenanmeldung für „Trendy Beat“ in den USA eingereicht hat.
TikTok hat ein Projekt S im Ärmel
ByteDances Plan, seine eigenen Produkte in der Video-App zu verkaufen, wird intern als „Projekt S“ bezeichnet. Dabei nutzt ByteDance das Wissen von TikTok über Produkte, um entweder diese Produkte zu erwerben oder herzustellen. Berichten zufolge nutzt ByteDance ein Netzwerk von Lieferanten, um diese Artikel herzustellen.
Obwohl die E-Commerce-Bemühungen von TikTok in den USA noch relativ neu sind, hat die App bereits einen spürbaren Einfluss auf das Einkaufsverhalten der Nutzer*innen: der Ausdruck „TikTok made me buy it“ (TikTok hat mich dazu gebracht, es zu kaufen) ist populär geworden. Dies steht für die Fähigkeit der Video-App Impulskäufe auszulösen. Der Begriff hat derzeit 7,4 Milliarden Aufrufe auf TikTok und der dazugehörige Hashtag wurde 67 Milliarden Mal verwendet.
Während TikTok TikTok Shop stärkt, hat das Unternehmen bekannt gegeben, dass es sein „Storefronts“-Produkt am 12. September einstellen wird. TikTok hatte die Storefronts im Jahr 2021 eingeführt, als das E-Commerce-Angebot von TikTok in den USA sehr begrenzt war. Da TikTok Shop jetzt verfügbar ist, sieht TikTok keinen Bedarf mehr für die „Storefronts“.