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E-learning – die Zukunft der Bildung

Alles was digitalisiert werden kann, wird digitalisiert. Musik ist digital, Nachrichten sind digital, Bewegtbilder (umgangssprachlich: Fernsehen) ist digital und auch Bildung wird digital werden. In einem Interview mit dem Handelsblatt erklärt Bild-Chefredakteur Diekmann, dass die Zeitung ihren Rhythmus verändern muss. Die Leser und User wollen nicht mehr nur Nachrichten zum Frühstück, sie wollen Nachrichten rund um die Uhr. Die Digitalisierung hat die Freiheitsgrade der Mediennutzung erheblich vergrößert, darauf müssen alle Medien reagieren.

Genauso wird es den Bildungsanbietern ergehen: Semesterferien? Ein Konzept aus dem Mittelalter! Professoren? Wieviel Follower haben sie? Abschlüsse? Bei Google oder Amazon?

E-Learning – der Stand der Dinge

Dieses Szenario klingt überspitzt und ist es auch. Es zeigt aber auf, in welcher Weise disruptive Veränderungen den Bildungssektor treffen werden, so wie sie auch schon den Informations- und Unterhaltungssektor getroffen haben. E-Learning ist nicht nur ein „strategisches“ Projekt in vielen Medienhäusern, E-Learning ist bereits Realität. Die Khan-Academy, Coursera oder Udacity sind jeweils Plattformen, die Millionen anziehen. Bislang sind es reine Video-Hubs, auf denen von Hochschullehrern gehaltene Vorträge  angeschaut werden können. Aber das Muster, die Strategie, die verfolgt wird, ist als erfolgsversprechend bekannt: zunächst werden Millionen von Nutzern gewonnen, indem kostenlose Beiträge und Angebote ins Netz gestellt werden. Anschließend werden die Angebote differenziert und zum Teil zahlungspflichtig gemacht. Fertig ist das Geschäftsmodell.

Ein Problem muss noch gelöst werden: Videos anschauen heißt noch nicht, dass die digitalen Studenten des E-Learning auch wirklich etwas lernen. Aber Vorsicht: Interaktive Inhalte, sozialer Austausch all das ist auch digital möglich, es ist nur eine Frage der Zeit, dass vielfältige Lehr- und Lerneinheiten entstehen, die E-Learning nicht nur attraktiv sondern auch effektiv machen. Economies of scale helfen dabei: mit digitalen Lehrinhalten lassen sich mehr Menschen zu gleichen Kosten erreichen als mit analogen Vorlesungen. Der Inhalt pro Teilnehmer wird günstiger, so dass beim E-Learning ein struktureller Kostenvorteil entsteht.

E-Learning – die Akteure

Welche Rolle spielen etablierte Hochschulen dabei: bislang keine. Eher ist es wahrscheinlich, dass die großen Digitalkonzerne, internationale Medienhäuser oder renommierte Universitäten aus den USA das Rennen machen. Deutsche Hochschulen sind häufig viel zu klein, um ein attraktives digitales Angebot zu konzipieren und zu erstellen, Kooperationen müssten mühsam eingefädelt werden. Bis diese allerdings Realität geworden sind, dürfte der digitale Bildungszug bereits abgefahren sein. Eine Alternative bleibt den kleinen Hochschulen allerdings: sie könnten der digitalen Lehre noch attraktivere Präsenzlehre entgegen setzen. Doch dafür müsste man den Wert der Lehre und Lehrenden zunächst schätzen lernen. Ideal ist die Kombination aus dem jeweils Besten aller Welten: digital und analog.

P.S. Die digitale Schule habe ich ausgeklammert, da sich hier andere Herausforderungen stellen.

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