E-commerce – eine -unweihnachtliche- Weihnachtsgeschichte
Es begab sich aber zu der Zeit, dass ein braver Familienvater kurz vor Weihnachten für seine Töchter eine Krippenfigur kaufen wollte. Wie in jedem Jahr sollte die Weihnachtskrippe um ein Mitglied erweitert werden. Als die Zeit aber gekommen war, stellte der Vater fest, dass der bisherige Krippenladen in seiner Stadt das Geschäft aufgegeben hatte. Da machte sich der Familienvater auf, um beim Hersteller der Krippe Kunde zu erhalten, ob es denn die Krippe auch bei einem anderen Händler in seiner Stadt, die sehr groß war, gebe.
Und als er daselbst anrief, erfuhr er, dass es zwei weitere stationäre Händler geben solle. Und alsbald rief der Familienvater diese Geschäfte an, musste dort aber erfahren, dass man –kurz vor Weihnachten!- keine Krippenfiguren habe. Doch der Mann sprach zu sich: Fürchte Dich nicht, denn es ist Dir ist ein großer, herrlicher Onlinehändler gegeben, der alles hat und alles liefern kann. Und alsbald war der Mann wieder im Internet und fand auf der Seite des großen Online-Händlers seine Krippenfiguren. Er lobte den Online-Händler und sprach: Ehre sei Dir oh Online-Händler und Friede Deinen Kunden, die alsbald schon ihre Bestellungen in Händen halten.
Und er sprach weiter: Lasst uns sehen, ob die Figuren denn alsobald verschicket werden könnten. Und er surfte eilend zu den Lieferbedingungen. Doch nicht der große, herrliche Online-Händler sollte die Figuren verschicken, nein, ein viel kleinerer, unbedeutender Online-Shop war der Anbieter, den in den Regalen des großen war kein Platz als Herberge für Krippenfiguren. Und er wunderte sich sehr. Er wunderte sich noch mehr, als er die Kunde vernahm, die Figuren seien lieferbar innerhalb von 3 – 4 Tagen. Ob das bis Weihnachten ausreichen würde?
Und alsobald erfuhr er von dem kleineren Onlineshop, den er anrief, dass dieser die Figuren gar nicht vorrätig habe, sondern nach Bedarf beim Hersteller bestellen würde. Und so rief er erneut beim Hersteller an, um die Figuren daselbst zu bestellen. Doch der Hersteller wies ihn ab, denn man dürfe keine Figuren an die Endverbraucher versenden. Und so blieb die Krippe so leer wie sie im Jahr davor war und keine neue Figur entzückte die Töchter.
Der Vater aber behielt alle diese Geschehnisse und bewegte sie in seinem Herzen. Und er dachte bei sich: Online, Offline, Stationär – E-commerce ist manchmal schwer.
Autor: Dr. Dominik Große Holtforth
Nach einer wahren Begebenheit im Advent 2013.