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Bericht: Wie Smart Cities, Startups, und der Impact Hub Ruhr zur Geschlechter-gleichheit beitragen 4/4

Smart Cities

Antonia Terriuolo verfasste mit Margherita Girotto und Anastasiia Chaikovska an der Ca’Foscari University of Venice einen hervorragenden Bericht darüber, wie Smart Cities, Startups und Co-Working zur Geschlechtergleichstellung beitragen. Die deutsche Übersetzung wurde durch Antonia Terriuolo verfasst. Hier finden Sie den ersten Teil des Berichts, hier den zweiten Teil und hier den dritten Teil.

Lesen Sie weiter unten den zweiten Teil des Berichts.

[…]

7. Meinungen und Vorschläge

Das folgende Kapitel wird das in den vorangegangenen Kapiteln dargelegte Wissen in den Kontext konkreter Maßnahmen stellen, um die Gesellschaft hin zu Geschlechtergleichheit und Städte hin zu Smart Cities zu führen. Um dies zu tun, wurden zwei Interviews geführt, bezüglich derer die jeweiligen Einverständniserklärungen, die den Autoren die Verwendung der in diesem Bericht enthaltenen Informationen gestatten, auf Anfrage zur Verfügung gestellt werden können.

7.1. Strategievorschläge und konkrete Handlungen

In der Vorbereitung für diesen Bericht wurden zwei Interviews geführt, um zusätzliche Einblicke in den vorgestellten Bereich zu bekommen. Das erste Interview wurde mit Interviewpartner:in 2 geführt, CEO und Gründer:in einer Plattform für weibliche Gemeinschaften. Darüber hinaus wurde das zweite Interview mit Britta Marek geführt, Mitarbeiterin beim Impact Hub Ruhr in Deutschland und Moderatorin für #Iamremarkable Workshops. Beide Interviews können in voller Länge auf Englisch in Annex I (Interviewpartner:in 2) und Annex II (Britta Marek) für vertiefte Informationen gefunden werden. In Anbetracht der in diesem Werk behandelte Themen, werden die Strategie und konkrete Handlungsvorschläge in zwei Kategorien unterteilt: jene, die sich auf Startup-Gründerinnen und solche, die sich auf Smart Cities beziehen.

7.1.1. Vorschläge in Bezug auf Gründerinnen

Basierend auf den durchgeführten Interviews konnten verschiedene Ansätze um Gründerinnen zu unterstützten herausgefunden werden.

Zunächst bieten Startup Hubs wie der Impact Hub Ruhr ein Netzwerk für (soziale) Gründer:innen und Innovator:innen, um das Unternehmen aufzubauen und zu verbessern. Außerdem bietet es einen Raum für die Kollaboration, Netzwerken und zusätzlich können verschiedene Arten von Menschen das jeweilige Unternehmen beschleunigen. Eine Unterorganisation des Impact Hub Ruhrs ist der Female Founder Ruhr, welcher Bekanntheit und Sichtbarkeit von Gründerinnen, welche sich mit dem weiblichen Geschlecht identifizieren, in Nordrheinwestfalen kreiert. Zusätzlich werden dort Netzwerkevents, Workshops und sogenannte Konferenzcamps organisiert, um Gründerinnen dabei zu unterstützen, ihr eigenes Unternehmen zu gründen oder ihr Unternehmen weiter auszubauen. Demnach ist es für Frauen in der Startup-Branche von großer Bedeutung, dass ihnen ein Raum gegeben wird, in welchem sie sich treffen und ihre Unternehmen in einem Umfeld der Unterstützung und Innovation entwickeln können. Dies ist ebenso das Ziel des Unterfangens von Interviewpartner:in 2, welche eine den Frauen gewidmete Plattform entwickelte, um deren professionelle Netzwerke besser verwalten zu können, sowohl als auch das Engagement in ihren jeweiligen Communities, sei dies Frauen in Marketing, Frauen in Tech oder anderen, zu verbessern. Außerdem ist das Netzwerk erreichbar über eine mobile App, welche für jeden downloadbar ist und in welcher Frauen Zugriff auf Event haben, an ihnen teilnehmen, für die Tickets und Mitgliedschaften bezahlen und miteinander kommunizieren können. Demnach birgt es auf einem anderen Level einen ähnlichen Raum wie Startup Hubs, in welchem Menschen zusammenkommen können. Der innovative Ansatz dieser Firma ist, dass sie verschiedene Kanäle (z.B., soziale Medien, Bezahlung, Eventkoordinierung etc.) an einem Ort verbindet, wodurch alle Instrumente zusammengeführt werden, um Zeit und Sichtbarkeit zu gewinnen und gleichzeitig das Engagement innerhalb der Gemeinschaft zu erhöhen.

Bezüglich des Impact Hub Ruhrs und Startups können beide als lokale Initiativen gesehen werden, obwohl Startups im Allgemeinen in der Zukunft planen die Initiative international auszubauen, wohingegen der Impact Hub verschiedene Startup Initiativen, zum Beispiel, in Ghana unterstützt. Nichtsdestotrotz ist es unumstritten, dass große Kooperationen, wie Google, eine viel schnellere und einschneidendere Wirkung auf globaler Ebene haben. In diesem Zusammenhang hat Google die Initiative #Iamremarkable ins Leben gerufen, um Frauen und generell unterrepräsentierte Gruppen zu unterstützten und ihre Leistungen feiern. Dies bezieht sich auf den privaten, sowie professionellen Raum.

Infolgedessen ist es von großer Bedeutung, nicht nur für Frauen, sondern für alle Randgruppen einen sicheren Raum zu schaffen, in dem sie zusammenkommen und sich gegenseitig aufrichten können, anstatt sich gegenseitig niederzureißen, wenn man die Voraussetzungen für Gründerinnen in der Startup-Branche verbessern will.

7.1.2. Vorschläge in Bezug auf Smart Cities

Wie zuvor erwähnt ist das zweite Hauptthema dieses Berichts „Smart Cities“, wobei Herausforderungen bei der Umsetzungdigitale Integration, integrative Erbringung öffentlicher Dienstleistungen, neue Formen der Beteiligung an der Entscheidungsfindung oder transparente Verwaltung“ (Anand & Navío-Marco, 2018, S. 797) sein können. Darüber hinaus haben Forscher:innen im Hinblick auf die Regierung herausgefunden, dass Probleme auch in Bezug auf den spezifischen Standort der Smart City Projekte auftreten können. Mit anderen Worten: der wirtschaftliche und räumliche Charakter ist in jeder Stadt anders, was dazu führt, dass die Konzeption einer Smart City überall anders aussehen wird (Anan & Navío-Marco, 2018).

Dies führt zu der Schlussfolgerung, dass es keine allgemeine Lösung für alle gibt. Obwohl viele Städte Sensoren zur Datengenerierung eingeführt haben, bleibt das Problem in Bezug auf Datenanalyse und -verarbeitung bestehen. In diesem Zusammenhang schlägt die Literatur vor ein Bottom-up-Publishing-Subscribe-Daten- und Integrationsmodell, sowie ein Datenrepräsentationsschema für die Zukunft zu entwickeln (Raghavan, Boung Yew, Lee, Tan & Kee, 2019), dies hebt zusätzlich die Wichtigkeit der Bürgerbeteiligung im Kontext der Smart City Einführung hervor. Diese Sichtweise wird ebenso von Anand und Navío-Marco (2018) unterstützt, welche aussagen, dass “eine Smart City bedeutungslos ist, wenn sie nicht auf der Beteiligung der Bürger beruht“ (S. 797).

Dementsprechend lässt sich sagen, dass die zuvor erläuterte Berlin Smart City Strategie ein Beispiel für die korrekte Entwicklung des Konzepts im Sinne der Bürgerbeteiligung ist, was innerhalb dieses Berichts wiederholt hervorgehoben wurde, insbesondere in Bezug auf Beispiele wie Safe & the City, sowie innerhalb der relevanten Literatur, welche die Basis aller Strategien und konkreten Handlungen in der Zukunft sein sollte.

7.2. Bewertung des positiven Einflusses von Smart Cities und des SDG 5

Es mag Einige überraschen, dass Interviewpartner:in 2, welche:r eng mit der französischen Regierung zusammenarbeitet, um u. a. auf das SDG 5 hinzuarbeiten, in der Regel auf Menschen trifft, die nicht wissen, was die SDGs im Allgemeinen sind, aber vor allem nicht wissen, was SDG 5 beinhaltet. Außerdem wurde zum Ausdruck gebracht, dass es kein Bewusstsein darüber gab, bevor 2019 an der Startup-Idee gearbeitet wurde.

Nichtsdestotrotz ist Geschlechtergleichheit im Kontext von Smart Cities von besonderer Wichtigkeit, da Frauen deutlich andere Bedürfnisse beim Reisen haben als Männer, da sich Fragen der Zugänglichkeit, Sicherheit und/oder Komforts und der Leichtigkeit des Reisens im Mittelpunkt stehen (Singh, 2020). Außerdem arbeitet Safe & the City im Verkehrssektor und nutzt öffentlich zugängliche Daten, um sie Frauen zur Verfügung zu stellen, um sie somit bei der Anpassung an ihre Reisebedürfnisse zu unterstützen.

In Bezug auf die Startup Szene können Partnerschaften mit der lokalen Regierung darauf basierend, dass das Startup hin zu einem oder mehreren SDGs arbeitet, sehr hilfreich sein, so wie es für Interviewpartner:in 2 der Fall war. Dies liegt daran, dass laut Interviewpartner:in 2 eine solche Partnerschaft Sichtbarkeit bietet, sowie Glaubwürdigkeit in Bezug auf die Themen der SDGs. Gegeben des partizipativen Charakters der Smart Cities, wird allgemeines Bewusstsein und Wissen über die SDGs innerhalb der allgemeinen Öffentlichkeit den Prozess hin zu einer nachhaltigeren Welt beschleunigen. Zusätzlich nutzt das interviewte Startup bestimme Arten von Technologie, welche Daten generieren, um sie der Regierung zur Verfügung zu stellen; demnach kann es als, was Forscher:inner als kreativen Weg zur Generierung und Sammlung nützlicher Daten […] [um] Bedürfnisse und damit Möglichkeiten im Smart City Management aufzudecken“ (Hasija, Shen & Theo, 2021, S. 205) gesehen werden. Jegliche Technologie, die zum Wachstum einer Smart City eingesetzt werden kann, ist wichtig und viele „smarte“ Technologien können schon jetzt an verschiedenen Orten auf der Welt, im Hinblick auf Regierung, Kommunikation, Umwelt, Transport und Anwendungen in der Abfall- und Wasserwirtschaft, gefunden werden (Verma, Khanna, Agrawal, Darwish & Hassanien, 2019).

Auch hier soll das Bewusstsein für die Belange marginalisierter Gruppen geschärft werden und wird durch Initiativen, wie Safe & the City, unterstützt, da sie ein Licht auf bisher übersehene Themen werfen, welche von enormer Wichtigkeit sind, wenn man eine sichere Umgebung/Stadt für die Einwohner:innen schaffen möchte.  

7.3. Politikvorschläge zur Steigerung der Diffusion und Positive Einflüsse auf Smart Cities im Kontext des SDG 5

Die Problematik in Hinblick auf Politik innerhalb von Smart Cities ist ein in der Literatur gründlich untersuchtes Thema. Um die Frage wie die Diffusion von Innovationen verstärkt werden kann, muss die Innovation Diffusion Theory (IDF) (zu Deutsch: Innovationsdiffusionstheorie) von Rogers (1995) definiert werden. Sie fokussiert sich auf das wie, warum und die Schnelligkeit von innovativen Ideen und Technologien und deren Verteilung innerhalb eines sozialen Systems. Außerdem hebt es die Wichtigkeit der Veränderung von Produkten und Verhalten hervor, um den Bedürfnissen der heutigen Zeit besser gerecht werden zu können. Demnach müssen die Innovationen selbst verändert werden, um relevant zu bleiben. Zusätzlich kann Diffusion auch als Kommunikationsprozess der Innovationen zwischen verschiedenen Mitgliedern des sozialen Systems gesehen werden (Wani & Ali, 2015).

Dementsprechend steht diese Theorie im Einklang mit dem bereits erwähnten Punkt, dass es wichtig ist das Bewusstsein für bestimmte Themen, wie Geschlechtergleichstellung in der Gesellschaft, zu schärfen, um eine öffentliche Beteiligung an Innovationen wie Smart Cities zu erreichen.

Außerdem haben gemeinsame Wirtschaften in der westlichen Welt an Wichtigkeit gewonnen, wobei der Mobilitätssektor, u.a. Reisen; App-basierte Services anbietet, beispielsweise das Car-Sharing. Demnach hat sich verändert, wie Menschen sich fortbewegen. Dazu gehört auch wie Frauen sich fortbewegen. In Zuge dessen haben Studien herausgefunden, dass Frauen eine Reihe von höheren Hürden begegnen und weniger Zugang zu kosten-/zeiteffizientemReisen haben. Daraus lässt sich schlussfolgern, dass weitläufiger Zugriff auf Mobilitätsserviceapps wirtschaftlich schwachen Gruppen helfen sollte Zugang zu Reisen zu haben (Singh, 2020). Natürlich müssen solche Veränderungem bei den Verkehrsträgern bei der Verabschiedung von Maßnahmen zur Bewältigung des raschen Wandels in unserer Wirtschaft berücksichtigt werden.

Da Innovationen und insbesondere Smart Cities ICTs involvieren, bieten diese neue Hilfsmittel für die Stadtverwaltung und -planung. Es ist außerdem besonders wichtig, dass die Verwaltungsstrategien in lernenden Regionen verankert sind. Studien fanden ebenso, dass Mobilität und Zugang zu ihr eine der wichtigsten Herausforderungen im Hinblick von Forschung und Politikentwicklung ist, da verschiedene Arten der Versorgung bezogen auf Mobilität berücksichtigt werden müssen. Da es dennoch eine Dienstleistung ist, müssen Endverbraucher und ihre verschiedenen Lebensstyle und -bedürfnisse im Hinterkopf gehalten werden. Innerhalb dieses Kontextes ist der Zugriff auf digitale Daten und ihre Benutzung von besonderer Wichtigkeit, insbesondere für die privaten und öffentlichen Akteur:innen. Außerdem hat sich die Nutzung von Echtzeitdaten als integraler Teil des Stadt- und Regionalmanagements, Flächennutzung und Energie- und Umweltpolitik erwiesen. Darüber hinaus müssen sich Richtlinien auf aktuelle und zuverlässige Daten berufen, um Bürger:innen die besten Möglichkeiten in ihrer Region zu bieten. In diesem Zusammenhang können politische Entscheidungsträger:innen und andere öffentliche Akteur:innen Geowissenschaftenund Geo-Imaging nutzen, welche interaktive Hilfsmittel und Daten nutzen, um das intelligente Informationsdesign zu ergänzen und die städtebaulichen Instrumente der Stadt weiter zu verbessern. In Bezug auf die Demografie können Wissenscluster innerhalb einer Stadt und Mobilitätsmuster zusammen mit sozialen Informationen dieser Demografie zusätzlichen Einblick bieten, um diese innerhalb der Stadtverwaltung und Politikgestaltung zu nutzen, wodurch die Fragen wie, wann und wo Menschen an verschiedenen Orten innerhalb eines Stadtgebiets miteinander kommunizieren, beantwortet werden können. Die Nutzung solcher Daten wird die Fortschritte auf dem Weg zur E-Governance vorantreiben, was wiederum die „smarte“ Stadtpolitik beeinflusst (Koutit, Nijkamp & Steenbruggen, 2016). Dies wurde zuvor bereits in Bezug auf Berlins Smart City Strategie hervorgehoben, welche öffentlich generierte Daten nutzt, um die Angebote der Regierung zu verbessern. Diese Veränderungen innerhalb der Regierungsfunktionen sollten in den Regierungsrichtlinien reflektiert sein, um einen nahtlosen Übergang zu einer E-Regierung in der Zukunft möglich zu machen. Eine weitere Anmerkung ist, dass Safe & the City, sowie Berlins Smart City Strategie, Daten von echten Menschen innerhalb der Gesellschaft sammelt. Da politische Maßnahmen immer im Interesse der Bürger:innen ergriffen werden sollten, sollte jede Politik, die darauf abzielt, ein städtisches Gebiet sicherer zu machen, nicht nur Frauen, sondern alle Bewohner:innen berücksichtigen und überlegen, wie das tägliche Leben aller am besten verbessert werden kann. In diesem Kontext sammeln Firmen wie Safe & the City und jene von Interviewpartner:in 2 Daten, welche von der jeweiligen Regierung genutzt werden können, um Zugriff zu einem weiten Spektrum von Daten zu haben, welche dann weiter verwendet werden können, um bestimmte Änderungen und/oder Anpassungen der Politikvorzunehmen.

Wie zuvor erwähnt müssen politische Entscheidungsträger:innen die spezifischen Prioritäten berücksichtigen, welche für die Politik auf lokaler Ebene gesetzt werden. Innerhalb dieses Kontexts hebt die politikwissenschaftliche Literatur die folgenden drei Bereiche hervor, die eine politische Agenda ausmachen:

Probleme;
Strategie; und
Politik.

Eine politische Agenda ist ebenso auf der Idee basiert, dass Politik auf lokaler Ebene handelt, was in den Kontext der Smart City Entwicklung gebracht werden muss. Demnach ermöglicht dies einen umfassenden Politikrahmen, da ein Politikbereich direkt mit einem anderen verknüpft ist (Clement & Crutzen, 2021). Somit wirkt sich die Verbesserung auf dem Weg zu einer Smart City in einem Politikbereich, z. B. der Sicherheit von Frauen, direkt auf andere Politikbereiche aus und führt zu einem Dominoeffekt positiver politischer Maßnahmen für eine sichere und intelligente Stadt.

Beider unserer Interviewpartner:innen wurden Fragen bezüglich der Unterrepräsentation von Frauen in der Startup Branche gestellt und warum sie denken, dass Frauen bis heute eine marginalisierte Gruppe sind. Diesbezüglich hat Interviewpartner:in 2 den Fokus auf Bildung gesetzt und beide nannte die Erziehung bzw. ihren Wandel als Ausgangspunkt für die Veränderung des Narrativ, dass Frauen Opfer einer von Männern dominierten Gesellschaft sind. Außerdem hebt Interviewpartner:in 2 die Bedeutung der Repräsentation in verschiedenen Bereichen unserer Gesellschaft hervor, um als positives Beispiel voranzugehen. In diesem Kontext erwähnt Frau Marek die Frauenquote und ihre Notwendigkeit für Deutschland, um Druck auf Firmen auszuüben, damit Frauen den ihnen zustehenden Platz am Tisch erhalten. Weitere Themen, die im Zusammenhang mit der Unterrepräsentation von Frauen in der Startup-Branche genannt wurden, sind das geschlechtsspezifische Lohngefälle, das geschlechtsspezifische Vertrauensgefälle und die geschlechtsspezifischen Finanzierungslücken. Besonders Letzteres wird als unumgänglich empfunden, da es weniger Investorinnen gibt. Außerdem tendieren Gründerinnen dazu im Allgemeinen Unternehmen mit sozialem Charakter zu gründen, welche nicht von Investor:innen berücksichtigt werden, da diese sich auf profitablere Ideen fokussieren. Darüber hinaus hebt Frau Marek das Thema geschlechtergerechte Sprache hervor, um von und über Frauen denken und sprechen zu können.

Alle zuvor genannten Themen sind Bereiche, welche bei der Politikgestaltung berücksichtigt werden können und die wichtig und richtig sind, da sie von Menschen stammen, die diese Art von Diskriminierung täglich erleben. Darüber hinaus wird der Wert des Zuhörens von Randgruppen beleuchtet, sei es in privaten Gesprächen oder beim Sammeln öffentlicher Daten.

8. Fazit

Smart Cities heben wichtige Aspekte der Nachhaltigkeit hervor; beispielsweise die Notwendigkeit von verantwortungsbewusstem Ressourcenmanagement durch digitale Technologien, Energieeffizienz, sowie bürgerschaftlichem Engagement. Auf der Grundlage des von Giffinger et al. (20007) entwickelten Modells beinhalten Smart Cities sechs Charakteristiken –  Smart Economy, Smart People, Smart Governance, Smart Mobility, Smart Environment und Smart Living.

Die Schritte innerhalb des Smart City-Entwicklungsmodells können wie folgt beschrieben werden: smart Sensoren sammeln Daten in Echtzeit, welche dann analysiert werden, um Einsicht in die Funktionsfähigkeit der Services und Vorgänge der Stadt zu bekommen. Folglich werden die Ergebnisse der Datenanalyse Entscheidungsträger:innen mitgeteilt, welche wiederum entscheiden, wie die Vorgänge verbessert, die Anlagen verwaltet und die Lebensqualität der urbanen Bewohner:innen verbessert werden können.

Wie die Vereinten Nationen hervorheben, ist es insbesondere wichtig Frauen vor Gewalt zu schützen und ihre Partizipation zu fördern, um wirtschaftliches Empowerment zu schaffen, wodurch die Geschlechtergleichstellung in die Entwicklung von Smart Cities miteinbezogen wird. Dies unterstreicht die Bedeutung des Schutzes von Frauen vor Gewalt und ihrer Teilhabe am wirtschaftlichen Empowerment.

Praktische Anwendungen des Modells können in der verfügbaren Literatur gefunden werden. Das Smart City Konzept wurde in Städten wie Hamburg, Berlin und Enschede eingeführt. Berlins Version der Smart City fokussiert sich auf die folgenden Aspekte: 1) die Kombination mehrerer Informationsquellen; 2) durch Anwendung eines integrierten Ansatzes die Erhöhung der Effizienz und Nutzung der Ressourcen; und schließlich 3) nutzt Berlin aktives Bürger:innen– und Investor:innenengagement, um die Stadt attraktiv zu machen, was in den nächsten Jahren im Namen des Gemeinwohls und mit dem Ziel der Verbesserung der Lebensqualität möglich ist (Spil, Effing & Kwast, 2017).

Als antreibende Kraft des SDG Nummer 5 in Zusammenhang mit Smart Cities, wurde Safe & the City Ltd. für diese Forschung ausgewählt, welche eine Navigations-App für persönlicheSicherheit ist, die als Karte konstruiert wurde und Orte hervorhebt, die nicht sicher sind oder eine höhere Kriminalitätsrate aufweisen. Die App wurde entwickelt, um Nutzer:innen auf die sicherste Route zu bringen, da es Frauen ermöglicht, ihre Angehörigen zu benachrichtigen, wenn ein Zwischenfall eintritt. Auch ermöglicht sie den Behörden, Risiken auf der Grundlage von Meldungen aus der Bevölkerung zu entdecken und zu mindern. Die auf Algorithmen basierte Plattform hält die Menschen über Vorfälle auf dem Laufenden, während sie sich ereignen, ebenso führt die Datenerfassung zu einer besseren Verwaltung verschiedener Aspekte der Stadt. Zwei Produkte sind Teil des i3 Intelligence Application Programming Interface (API), welche dies möglich machen: i3 Risk und i3 React. Die Firma hat heutzutage mehrere Teams in London und Berlin, würden diese aber gerne in alle großen Städte ausweiten, um eine globale Datenfirma zu werden, da eine führende Rolle in diesem Gebiet einzunehmen die Gestaltung intelligenterer und sicherer Städte ermöglichen wird.

Das Smart City Konzept kann als inkrementelle Innovation definiert werden, da die Firma keine neuen Konzepte oder Produkte auf den Markt bringt, sondern sich auf marginale Verbesserung bereits existierender Strukturen konzentriert. Außerdem kann Safe & the City als offene Innovation definiert werden, weil es sich nicht nur auf internes Wissen, Quellen und Ressourcen, wie beispielsweise Angestellte oder R&D, im Kontext von Innovationen verlässt, sondern ebenso Informationen von Nutzer:innen, Partner:innen und Behörden sammelt.Obwohl die Marktstruktur für Smart City Innovationen ziemlich gesättigt ist, unterscheidet sich Safe & the City von anderen Marktteilnehmern dadurch, dass es eine Vielzahl von Apps gibt, welche die Nutzer:innen von Punkt A nach Punkt B bringen. Jedoch berücksichtigt keine von ihnen die Sicherheit der Anwender:innen. Außerdem ist es die einzige App, die sich den SDGs der Vereinten Nationen verpflichtet hat, wodurch Safe & the City eine starke Position im Zusammenhang mit den SDGs hat. Demnach trägt Safe & the City zu den folgenden SDGs bei: Geschlechtergleichheit, weniger Ungleichheiten, sowie nachhaltige Städte und Gemeinden. Darüber hinaus ist Safe & the City durch die datengetriebene Plattform mit I4.0 verbunden, da sie Millionen von Datenquellen scannt, um die Nutzer:innen darüber zuinformieren, ob der Ort, wo sie sich hinbegeben, sie in eine gefährliche Situation oder einen kriminellen Hotspot bringt.

Auf der Grundlage der von uns durchgeführten Interviews wurden verschiedene Ansätze zur Unterstützung von Gründerinnen ermittelt. Zunächst bieten Startup Hubs wie der Impact Hub Ruhr ein Netzwerk für (soziale) Gründer:innen und Innovator:innen, um das Geschäft aufzubauen und zu verbessern. Für Frauen in der Start-up-Branche können diese Initiativen von entscheidender Bedeutung sein, da der zur Verfügung gestellte Raum positiv zu ihrer Geschäftsentwicklung beitragen und ihre Innovationen unterstützen kann. Dies ist ebenso das Hauptziel der Firma von Interviewpartner:in 2, welche eine Plattform entwickelte, die es Frauen ermöglicht, ihre beruflichen Netzwerke besser zu verwalten und das Engagement in ihren jeweiligen Communities zu fördern. Darüber hinaus können diese Initiativen auch dazu beitragen, dass alle Randgruppen zusammenkommen und sich gegenseitig aufrichten, anstatt sich gegenseitig niederzureißen. Es ist ebenso wichtig, die Voraussetzungen für Gründerinnen in der Startup Branche zu verbessern.

In Anbetracht der Grundidee der Smart Cities werden das allgemeine Bewusstsein und die Kenntnis der SDGs in der Öffentlichkeit den Prozess hin zu einer nachhaltigeren Welt höchstwahrscheinlich beschleunigen. Daher stimmt diese Theorie mit dem Punkt überein, dass es wichtig ist, das Bewusstsein für bestimmte Themen wie Geschlechtergleichstellung in der Gesellschaft zu schärfen, um eine öffentliche Beteiligung an Innovationen wie Smart Cities zu erreichen. Darüber hinaus sind neue Instrumente für das Stadtmanagement und die Planungsentwicklung im Hinblick auf Richtlinienstrategien besonders wichtig geworden.Weitere Themen, die im Zusammenhang mit der Unterrepräsentation von Frauen in der Startup-Branche während der Interviews genannt wurden, sind das geschlechtsspezifische Lohngefälle, das geschlechtsspezifische Vertrauensgefälle und die geschlechtsspezifischen Finanzierungslücken.

Die in der Untersuchung aufgedeckten Probleme können bei der politischen Entscheidungsfindung berücksichtigt werden und sind wichtig und richtig, da sie von Menschen stammen, die diese Art von Diskriminierung täglich erfahren. DasStadtentwicklungsprojekt befindet sich noch in der Anfangsphase und hat noch einige Bereiche, an denen gearbeitet werden muss. Daher müssen konkrete Fortschritte in der Zukunft definiert werden und es sind weitere Analysen erforderlich, um zu beurteilen, ob die ausgezeichneten Aussichten von Dauer sein können oder nicht. Wenn dies der Fall ist, wird es zu einer Verringerung der Ungleichheit, zur Schaffung von Gleichheit in der Gesellschaft und zu einem sicheren Umfeld für alle Randgruppen führen.

Ende des Berichts. Ich hoffe, Sie hatten Spaß beim Lesen.