… in produktionsorientierten Unternehmen, so lautet der Titel einer von Leon Hollenberg erstellten und am E-Commerce Institut Köln betreuten Bachelor Thesis. Herr Hollenberg hat an der Hochschule Fresenius Medien- und Kommunikationsmanagement studiert und sich dabei auf Online Marketing und E-commerce spezialisiert.
Content Marketing – Aufbau und Vorgehensweise der Arbeit
Die Arbeit erläutert zunächst, was unter dem Begriff Content zu verstehen ist, wie dieser in Unternehmen entsteht und anhand welcher Analysen es möglich ist, die relevanten Inhalte aus dem Unternehmen herauszufiltern. Des Weiteren werden produktorientierte Unternehmen kurz vorgestellt um im Anschluss auf Grundlage der Analyse-Ergebnisse eine Einschätzung abzugeben, warum gerade diese Unternehmen sich für eine Content Strategie eignen.
Aufbauend auf diesen Erkenntnissen wird die Content Strategie erläutert. Es soll dargelegt werden, was sie ausmacht, wie sie funktioniert, wie sie in Unternehmen implementiert wird und warum die Strategie im Vorfeld des eigentlichen Content Marketings ein unverzichtbarer Faktor ist.
Anschließend wird das Content Marketing vorgestellt, welches auf einer umgesetzten Content Strategie basiert. Das Content Marketing wird definiert, seine Instrumente werden untersucht und es wird dargelegt, dass es als Erfolgsfaktor für eine Online Strategie im produktorientierten Unternehmen darstellt.
Im vorletzten Abschnitt werden die einzelnen Distributionskanäle vorgestellt und diskutiert. Aus diesen werden die für ein produktorientiertes Unternehmen besten Alternativen herausgestellt und näher betrachtet.
Den Abschluss bildet zum einen eine Prognose der Zukunftsaussichten des Instruments Content Marketing im produktorientierten Unternehmen und zum anderen das Gesamt-Fazit bezüglich der aufgestellten These.
Alle Ergebnisse die aus der Fach-Literaturrecherche hervorgegangen sind werden ergänzt durch die Resultate aus einem Interview mit René Kühn, Gründer und CEO der Content Marketing Agentur Contilla.
Content Marketing – die Ergebnisse
Durch die immer schneller anwachsende Anzahl an Internetnutzern, die Reizüberflutung der Kunden mit Informationen, die kaum mehr berechenbaren Customer Journeys und immer mehr Produkten, die auf den Markt kommen und sich kaum von anderen unterscheiden lassen, ist das klassische Online Marketing allmählich an seine Grenzen gelangt. Die Kunden wissen nicht mehr, welchem Unternehmen sie glauben und vertrauen können während die Unternehmen immer weiter den Bezug zur Zielgruppe verlieren und nicht mehr einschätzen können, an wen genau die Marketing Botschaften gerichtet werden müssen.
Auf der Suche nach Alternativen hat sich das Content Marketing als optimale Lösung für das Dilemma der produktorientierten Unternehmen herausgestellt. Angesiedelt im Online Bereich, bietet es für die zahlreichen Probleme elegante Wege die Herausforderungen zu meistern. Durch den ersten, grundlegenden Schritt, werden alle Content Potentiale im Unternehmen freigelegt, bewertet und sortiert. Die Zielgruppe wird untersucht und klar definiert und zuguterletzt werden die Unternehmensinternen Ressourcen freigelegt und bewertet. Dieser erste Schritt ist ein mühevoller, er erfordert viel Zeit, Personal und unter Umständen Kosten, daher sollte sich jedes produktorientierte Unternehmen genau überlegen, ob dafür die benötigten Ressourcen zur Verfügung stehen und ob überhaupt Handlungsbedarf besteht.
Denn auch der nächste Schritt, die Content Strategie ist ein sehr aufwändiger und langwieriger Prozess, der vom gesamten Unternehmen getragen und vor allem von der Geschäftsführung durchgesetzt werden muss. Oft haben die CEOs aber so viel verschiedene Arbeit zu leisten, dass sie sich nicht zusätzlich mit der Umsetzung der Strategie belasten wollen. Diese erfordert aber Hingabe und stetige Umsetzung, daher stellt es sich für viele Unternehmen schwierig dar alle notwendigen Schritte einleiten zu können.
Wenn aber Rückhalt vorhanden ist und die entsprechenden Mittel freigesetzt werden können, ist das Content Marketing gerade für produktorientierte Unternehmen ein ideales Mittel um das Image auszubauen, die Kundenbindung zu stärken und den Umsatz zu erhöhen, denn gerade sie bieten für die Instrumente des Content Marketing hervorragende Ansatzpunkte. Die Emotionalität, Unterhaltung und Relevanz nach der der Kunde immer mehr sucht, ist in den Zusatznutzen der Produkte quasi schon verankert. Die Potentiale können durch die Analyse freigelegt und anschließend eingesetzt werden. Durch die Analyse muss dann lediglich noch herausgefunden werden, welchen Zusatznutzen die Zielgruppe an dem Produkt besonders schätzt um dann dementsprechenden Content zu erstellen.
Da wie bereits erwähnt das klassische Marketing immer mehr an seine Grenzen gerät kann durch hochwertigen, relevanten Content durch Storytelling umgesetzt, der Mehrwert des Unternehmens dargestellt werden und ein enorm wichtiger Wettbewerbsvorteil aufgebaut. Durch die veränderte Customer Journey, muss das Unternehmen den Kunden nicht mehr auf allen Kanälen ansprechen, sondern kann durch gezieltes Content Marketing die Touchpoints und Interessen der Konsumenten herausfinden und sie anschließend genau da versorgen. Das klassische Online Marketing, bei dem Unternehmen einseitig mit den Stakeholdern kommunizieren hat keine Zukunft mehr, der Kunde nimmt diese Art der Werbung kaum mehr wahr, vielmehr sucht er gezielt nach hochwertigen, relevanten, unterhaltsamen und emotionalen Inhalten und die werden vom Content Marketing geliefert. Die Zukunft des Marketing, nicht nur aber vor Allem im Produktbereich, liegt im Content.
Aktuell verfügen bereits über 55 % der befragten Unternehmen über eine Content Strategie und 37 % planen eine solche aufzubauen, für gerade einmal 8 % spielt sie gar keine Rolle. Die Tendenz ist steigend und wird sich aufgrund der hohen Qualität und Wirksamkeit von Content Marketing weiter fortsetzen und auf langfristige Sicht wird Content Marketing sich durchsetzen.
Autor: Leon Hollenberg
Grafik: Copyright Dizain@Shutterstock