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Blume2000 startet mit Social Commerce auf TikTok

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In der heutigen digitalen Welt verändern sich die Wege des Handels rasant. Social Commerce – der Verkauf von Produkten direkt über soziale Netzwerke – entwickelt sich zu einem der vielversprechendsten Kanäle im E-Commerce. Besonders TikTok als Plattform für kurze, virale Videos rückt immer stärker in den Fokus von Marken, die jüngere Zielgruppen erreichen möchten. Die Projektarbeit von Dorkas Pfeifer im Rahmen des Studiengangs E-Commerce an der IU Internationale Hochschule untersucht anhand des Unternehmens Blume2000, inwieweit sich TikTok als Absatzkanal im Social Commerce eignet – und liefert dabei wertvolle Erkenntnisse für die Praxis.

Blume2000: Tradition trifft Innovation

Blume2000 ist als größter Blumenfilialist Deutschlands seit Jahrzehnten etabliert. Bereits 1999 wurde ein eigener Onlineshop gelauncht, um dem Wandel im Konsumentenverhalten gerecht zu werden. Das Unternehmen verkauft neben Sträußen und Pflanzen auch Geschenkartikel online – und erzielt mittlerweile rund 250 Millionen Euro Umsatz, ein wachsender Anteil davon über digitale Kanäle.

Doch die Marktdynamik im Blumenhandel ist anspruchsvoll: Während der stationäre Handel schrumpft, wachsen die Umsätze im E-Commerce. Hinzu kommt, dass jüngere Generationen (insbesondere Gen Z und Gen Alpha) bevorzugt über soziale Netzwerke einkaufen. Hier setzt die Projektarbeit an: Kann TikTok als innovativer Vertriebskanal für Blume2000 genutzt werden?

Bildquelle: Präsentation Dorkas Pfeifer

TikTok und Social Commerce: Ein Match?

Social Commerce bedeutet, dass der gesamte Kaufprozess – vom Produktentdecken bis zur Bezahlung – direkt auf der Social-Media-Plattform abläuft. Seit März 2025 ist der TikTok Shop auch in Deutschland verfügbar und ermöglicht unter anderem shoppable Videos, Live-Shopping und In-App-Checkout.

Die Analyse zeigt: TikTok eignet sich besonders für Produkte mit spontanem Kaufanreiz – eine ideale Voraussetzung für Blumen und Geschenkartikel. Laut einer Kantar-Umfrage finden es 41 % der Befragten attraktiv, direkt auf TikTok shoppen zu können, ohne die App verlassen zu müssen. Hinzu kommt, dass der TikTok-Algorithmus Inhalte nach Relevanz ausspielt und nicht nach Follower-Zahlen – ein Vorteil für Marken wie Blume2000, die authentischen und emotionalen Content bieten können.

Potenzial und Herausforderungen für Blume2000

Die Social-Media-Präsenz von Blume2000 ist bereits solide aufgestellt – mit über 11.000 Followern auf TikTok, fast 220.000 auf Instagram und weiteren Kanälen wie Facebook, Pinterest und YouTube. Die Voraussetzungen für eine erfolgreiche Social-Commerce-Strategie sind also gegeben.

Ein Prototyp des Blume2000 TikTok Shops wurde im Rahmen der Arbeit entwickelt. Die Bewertung zeigt, dass Produkte mit einem Preis um die 30 Euro gut in das Shop-Konzept passen. Auch die visuelle Inszenierung der Blumensträuße ist prädestiniert für TikTok-Videos, die Storytelling und Emotionen transportieren.

Empfohlen wird eine Testkampagne mit Influencer:innen, die Inhalte für die Zielgruppe der 20- bis 35-Jährigen erstellen. Die Inhalte sollten viral, aktuell und unterhaltsam sein – ergänzt durch klare Produktverlinkungen und einfache Kaufabwicklung. Der Erfolg lässt sich über Metriken wie Engagement-Rate und Abverkaufszahlen messen.

Allerdings gibt es auch Herausforderungen: Die starke Abhängigkeit von der TikTok-Plattform – insbesondere im Hinblick auf politische Debatten rund um chinesische Anbieter – sowie der gesellschaftliche Einfluss auf junge Konsument:innen (z. B. Suchtverhalten) sollten nicht ignoriert werden.

Fazit: Social Commerce ist kein Hype – sondern Zukunft

TikTok bietet für Blume2000 eine große Chance, den Absatz zu steigern und neue Zielgruppen zu erschließen. Social Commerce ersetzt dabei nicht den bestehenden Online-Shop oder stationären Handel, sondern ergänzt diese um einen emotional aufgeladenen, direkten Kanal. Für Unternehmen im E-Commerce ist jetzt der richtige Zeitpunkt, in Social Commerce zu investieren, kreative Formate zu testen und sich frühzeitig Wettbewerbsvorteile zu sichern.

Über die Autorin:
Dorkas Pfeifer ist Studierende im Studiengang E-Commerce an der IU Internationale Hochschule. Ihre Projektarbeit „Social Commerce am Beispiel TikTok Shop bei Blume2000“ entstand im Rahmen des Kurses „Projekt: Social Media Kampagne“ unter der Leitung von Prof. Dr. Richard Geibel im Sommersemester 2025.